Modellflug-Zeitschrift Deutsche Luftwacht 1943 - Heft 7
Die Zeitschrift „Deutsche Luftwacht, Ausgabe Modellflug“ wurde im Zeitraum von 1943 bis 1944 vom Reichsluftsportführer des Nationalsozialistischen Fliegerkorps als Propaganda-Heft für Modellbau und Modellflug herausgegeben, um das Interesse der Jugend an der Luftfahrt und Luftwaffe zu fördern.
Das Heft 7/1943 behandelt u.a. folgende Themen
Besondere Leistungen im Modellflug; Kleinakkumulatoren im Selbstbau; Einfache und sichere Umschaltvorrichtung für Benzinmotor-Flugmodelle; Kriegszeitschalter für Benzinmotor-Flugmodelle; Tragflügelbefestigung ohne Gummi; Transporterleichterungen für Flugmodelle; Modellflug-Leistungsabzeichen.
Zeitschrift in Textform
Heroutgegeben unter Mitwirkung de* Reichsluftfahrt-rnini sieriu ins durch den Korpsführer des National' torialUtUchen FHegerkorpe
DEUTSCHE LUFTWACHT
Modelliiucj
Schrißleitung: NSFK-SturmJühnr Höret WinkUr
Nachdruck nur mit Genehmigung gestattet* Für unverlangte Niederschriften übernimmt die Sehriftleitung keine Gewähr
MODELLFLUG BAND 8
N.7 S. 65-72
BERLIN. JULI 1943
Für besondere Leistungen im Model Hl ug ....
Von NSFK-StandartenfuhTer G. Bengsch, Berlin
Im amtlichen Teil des vorliegenden Heftes veröffentlicht der Korpsführer des NSFliegerkorps die Bestimmungen über das neu geschaffene Modellflug-Leistungsahzeichen.
Der Chef der Abteilung Modellfiug im Stabe des Korpsführers, NSFK-Standartenfiihrer Bengsch, gibt dazu im folgenden Beitrag nähere Erläuterungen. Die Schrijtleitung.
Durcb diefortschreitendeEntwicklungdesModellfluge« auch während des Krieges ist es notwendig geworden, neben der Breitenarbeit der fliegerisch-vormilitärischen Ausbildung auch den Modellflug s p □ r t in jeder Weise zu fördern. Das Preisausschreiben des N5-Fliegerkorps von 1942 gibt mit seinen hohen Forderungen den bewährten Modellfliegern Gelegenheit, sich Entwicklungsland forschungsmäUig zu betätigen. Weiter haben die erflogenen Höchstleistungen des Jahres 1942 einwandfrei unter Beweis gestellt, daß der Modellflugsport nicht stehen gebliehen ist.
Der Korpsführer des NS-Fliegerkorpa hat nunmehr ein Modellfiugleistungsabzeichen geschaffen, das in zwei Stufen an besonders bewährte Modellflieger nach Erfüllung der geforderten Bedingungen verlieben wird. Ein neuer Ansporn; denn mancher Modellflieger, der sonst nicht den Anlauf zu einer besonderen Leistung genommen hätte, hat jetzt neue Möglichkeiten, sein Können auf modellfliegerischeni Gebiet zu beweisen.
Da der Erwerb des ModellflugLeistungsabzeichens des NS-FIicgerkorps Flüge mit Segel- wie auch mit Motorflugmodellen verlangt, ist der Bewerber gezwungen, nicht nur seinen Neigungen auf seinen» Spezialgebiet nachzugehen, sondern er muß auch Leistungen zeigen, die auf anderen Gebieten liegen. Während bei Segelflugmodellen die absolute Flugzeit im Hand- oder Hochstart genügt, unterliegen die Flüge mit Motorflugmodellen noch weiteren Anforderungen. Durch die Festlegung des Höhenverlustes wird vermieden, Gummimotorflugmodelle auf einer Höhe zu starten, um durch den nachfolgenden Gleitflug ins Tal die geforderte Zeit zu erfliegen. Was von dem Modellflieger in der Ebene verlangt wird, d. h. die geforderten Flugzeiten fast ohne Höhenunterschied zu bekommen, gilt also auch für den Bewerber in den Bergen.
Bei der Wahl der Antriebsflugmodelle wird der eine oder der andere Modellflieger sich für den Start mit dem Benzinmotorflugmodell entscheiden. Er soll aber von vornherein nicht vergessen, daß die Bedingungsflüge mit einem Flugmodell mit Verbrennungsmotor nicht ganz so einfach sind, wie sie vorerst erscheinen. Auf dem Reichswettkampf der Modellfluggruppen der HJ 1942 hat nur ungefähr ein Drittel der gestarteten Benzinmotorflugmodelle die in den Bestimmungen festgelegten Voraussetzungen erfüllt.
Absichtlich sind die Bestimmungen dahingehend erweitert worden, daß jeweils in den Hauptklassen auch anerkannte deutsche Höchstleistungen gewertet werden können, und das mit Recht; denn der Modellflie-
ger, der mit seinem Flugmodell eine Höchstleistung — sei es Dauer, Strecke oder Geschwindigkeit — erflogen bat, ist auch jederzeit in der Lage, die Bedingungsflüge mit dem Segel- wie auch mit dem Antriebsflugmodell der gleichen Klasse zu erfüllen.
Bei den kommenden Pflichtfliegen sowie bei den Gebiets- und Reichswettkämpfen oder anderen Flugprüfungen bzw. Veranstaltungen ist es zweckmäßig, das mindestens zwei Modellflugleistungsprüt'cr zur Stelle sind. Wertungsflüge, die die geforderten Zeiten bzw. Bedingungen für das Modellflug-Leistungsabzeichen erfüllen, können dann ohne weiteres angerechnet werden. Daß der Bewerber das Flugmodell selbst gebaut haben muß, braucht hier wohl nicht nochmals unterstrichen zu werden.
Während die Verleihung des Modellflug-Leiitungs-abzeichens die Erfüllung von fliegerischen Leistungen fordert, kann die Sonderstufe (goldfarbig) nur von solchen Modellfliegern erworben werden, die darüber hinaus als Modellflugausbilder mindestens 5 Jahre ununterbrochen ehrenamtlich im NS Fliegerkorps tätig sind und den Modellfluglehrer- und Modcllflugleistungs-prüfer-Ausweis besitzen.
An eine bestimmte Zeit zur Ablegung der Bedingungsflüge ist der einzelne Bewerber nicht gebunden. Für diejenigen, die während des Krieges in der Wehrmacht stehen, können Flugzeiten, bis zum 1. 9. 1938 zurückgehend, angerechnet, werden. Sicher werden viele Kameraden, die im Felde sind, von dieser Vergünstigung Gebrauch maehen. Es sei aber darauf hingewiesen, daß die Unterlagen beigebracht werden müssen. Soweit es sich um Flüge bandelt, die auf Gruppen- oder Reichswettbewerhen des NS Fliegerkorps erflogen worden sind, ist der Beweis ohne Schwierigkeiten zu erbringen; desgleichen bei Höchstleistungen, für die die Unterlagen in jedem Fall heim Korpsführcr vorhanden sind. Es wird in Einzelfällen aber nicht ausbleiben, daß der eine oder der andere durch nicht bestätigte Belege die Durchführung der Flüge nachweisen will. Derartige Anträge, in denen uicht einwandfrei die Glaubwürdigkeit bewiesen ist, sind zwecklos und vermehren nur den Papierkrieg. Es sei deshalb allen Bewerbern an dieser Stelle ganz besonders ans Herz gelegt, unnütze Arbeit und unnötige Scherereien zu vermeiden.,
Mit dem Leistungsabzeichen für Modcllflug des INS-Fliegerkorps ist der Wunsch vieler Modellflieger erfüllt worden. Zu den ersten Starts allen Bewerbern Hals- und Beinbruch!
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Modellflug
Bd. 8 (19*3), N.7
Kleinakkiimulatoren im Selbstbau
Von Modellflugleltrer Franz J. LUt, Graz (Steiermark)
Angeregt durch die Ausführungen von Modellfluglehrer Friedrich Tröger im „Modellflug", Heft 11/1942, setzte auch ich mich an den Bau von Kleinakkumulatoren für den Betrieb von Benzinmotorflugmodellen, hl dem folgenden Bericht will ich meine in dieser Hinsicht gemachten Erfahrungen den Modellfliegern zur Kenntnis bringen und ihnen Vorschläge zur Lösung auftretender Schwierigkeiten machen.
Zuerst baute ich mir zwei Kleinstakkus nach den Angaben von ModellSuglehrer Friedrich Träger. Leider stellten sich dabei gleich am Anfang Mängel ein, deren Beseitigung mir einige Zeit Kopfzerbrechen bereitete. Ich fertigte die Zellen für den Akku aus 1 mm starkem Zellon an. Dies hatte zwar den Vorteil, daß ich einen Werkstoff benutzen konnte, der sich leicht formen ließ, leider aber auch den Nachteil, daß die Zellen auch bei sorgfältigster Bauweise nach einer gewissen Betriebszeit undicht wurden. Auch ist die Verwendung von Radiobuchsen mit überaus großen Nachteilen verbunden, da das Metall von der Schwefelsäure in ganz kurzer Zeit aufgefressen wird, auch wenn es noch so sorgfältig mit Vaseline eingefettet wird. Ebenso empfand ich es als einen Nachteil, daß zwei getrennte Zellen mit den dazugehörigen Deckeln gebaut werden mußten, um die nötige Stromstärke für den Betrieb eines Benzinmotors zu erhalten.
Daher beschloß ich, eigene Wege zu gehen und nach dem Vorbild großer Akkumulatoren einen 6-Volt-Akku zu bauen, der neben dem verhältnismäßig leichten Gewicht (das von drei Taschenlampenbatterien) auch noch die nötige Stromstärke für eine angemessene Zeit liefern sollte.
Die Abb. 1 zeigt den fertigen 6-V-Akku.
Für die Herstellung des Gehäuses bzw. der Zelle verwendete ich Zellouglas von 1,5 mm Stärke. Da sich dieses nur schwer formen läßt, fertigte ich die Seitenwände aus einzelnen Stücken, die ich über einem Formholz zusammenleimte. Von der Verwendung von Zellouglas geringerer Stärke möchte ieh abraten, da man damit nie die notwendigen dichten und festen Zellen herstellen kann. Die Maße für die Zellen sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich. Zum Leimen benutzte ich nicht zu stark verdünntes Rudol.
Abb. J. Aufbau den selbugebauten Kteinahkumulators
Maße für den 6-Volt-Akku. Vorder- und Rückwand . . . . 50 X 70 mm, 2 Seitenwände........ 35 X 70 mm,
2 Zwischenwände...... 35 X 65 mm,
Boden (einpassen!)...... 35 X 47 mm,
Deckplatte......... 38 X 50 mm,
3 negative (— graue) Bleiplatten 30 X 40 mm, 3 positive (= braune) Bleiplatten . 30 X 40 mm. Der Zusammenbau des Gehäuses geschieht wie folgt;
Vor dem genauen Einpassen des Bodens werden auf diesen die sechs Auflagestege geleimt, deren Einkerbungen den späteren Platten einen festen Halt verleihen. Alsdann wird der Deckel der Zelle mit den nötigen Einschnitten für die Bleistege der Platten versehen und auf ihm, wie aus der Abb. 1 ersichtlich ist, ein 10 mm breiter Steg aus zwei übereinander geleimten Zellonstreifen angebracht. Dieser Zellonstreifen ist alsdann mit drei Löchern von 6 mm Durchmesser zu versehen, die mit Hilfe der Feile konisch erweitert werden müssen. Die Löcher dienen zur Aufnahme von kleinen Gummistopfen. Diese sind ebenfalls mit einer Bohrung (1,5 mm Durchmesser) zu versehen, durch die ein Stückchen Glasrohr eingezogen wird. Der Zweck der Röhrchen ist, den beim Laden und Entladen des Akkus entstehenden Gasen einen Abzug zu verschaffen.
Nun zur Herstellung der Platten. Dazu verwandte ich alte Akkuplatten, aus denen ich di« brauchbaren, nicht wie angefressen aussehenden Teile mit einer feinen Metall-Laubsäge herausschnitt. Da man es hierbei nicht immer ermöglichen kann, nur vollständige Zellen zu treffen, so ist es notwendig, diese dann mit Rudol von der Seite her zu bestreichen, um der Masse einen festeren Halt zu geben und ein Ausbröckeln zu verhindern. Beim Herausschneiden der Plattenstücke muß man darauf achten, immer ein Stück des dicken Bleirandes mitzuschneiden. Nur auf diesen Bleirändern können die Bleistege angelötet werden.
Das Anlöten der Bleistege bereitete anfangs einige Schwierigkeiten, da kein gewöhnliches Zinnlot verwendet werden darf; denn dieses würde durch die Schwefelsäure des Akkus aufgelöst werden. Man mnß mit Blei löten. Als Oxydationsschutzmittel benutzte ich Kolophonium, das sich nach vielen Versuchen als geeignetstes Mittel erwies. Wenn die Bleistege angelötet sind, werden die Lötstellen mit der Feile sauber geglättet.
Alsdann sind die Bleiplatten einzusetzen, wonach die Deckplatte festgeleimt werden kann. Wenn alles getrocknet ist, können wir die Stege zusammenbiegen und aueinanderlöten. Dabei müssen wir sehr darauf achten, daß das Zellon nicht in Brand gerät. Das verhindern wir durch Überdecken mit nassen Tüchern in der Weise, daß nur die Stege sichtbar bleiben.
Sind die Stege verlötet, müssen wir die Löcher, durch die die Bleistege hindurchgehen, mit dickem Rudol verschmieren. Erst dann dürfen wir den Akku bis etwa 3 mm über den oberen Plattenrand mit Schwefelsäure (Akkumulatorensäure, Dichte — 1,240) füllen. Das Füllen geschieht am besten mit Hilfe eines in eine Spitze ausgezogenen Glasröhrchens oder einer kleinen Saugpipette, wie sie zum Füllen der Füllfederhalter verwendet werden.
Nun können wir den Akku laden, wobei wir genau auf die Polung achten (plus mit plus, minus mit minus verbinden!). Je schwächer der Strom ist, den wir zum Laden verwenden, desto schonender ist dies für den Akku und desto länger des Ben Lebensdauer.
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Hodellflug
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Haben wir den Akku mit Schwefelsäure angefüllt, steigen an den Platten eine Zeitlang (bisweilen mehren- Stunden lang) Gasblosen auf. Schließen wir den Akku an das Ladegerät an, so hört dieses Aufsteigen von Blasen nach einiger Zeit auf, um nach mehreren Stunden, wenn der Akku geladen ist, wieder zu beginnen. Und zwar steigen an der grauen Platte (= minus) mehr Blasen auf als an der braunen (= plus).
Das Laden ist bei einer Ladestromstärke von 1,5 Ampere nach etwa 2 bis 3 Stunden beendet. Es ist ratsam, beim Laden nicht über eine Stromstärke von 2 Ampere hinauszugehen, da die Akkuplatten andernfalls durch eine solche Behandlung sehr rasch zerstört würden. Abb. 2 zeigt eine Schaltskiizze für den Zusammenbau der Platten.
von oben gesehen Abb, 2. Schaltskizie für ■■!<<• Verbindung der Platten
Einfache und sichere Umschalt Vorrichtung für Benzinmotor-Flugmodelle
Von Jungenschaftsführer J. Zerche, Ltipiig
Wenn man eich auf einem Modellflng-Wettbewerb die Umschalt Vorrichtungen der Benzinmotor-Flugmodelle ansieht, stößt man häufig auf riesige ,Armaturenbretter" mit mehr oder weniger geeigneten Schaltgeräten.
Ich habe für meine Benzinmotor-Flugmodelle eine einfache und doch unbedingt sicher wirkende Schalt Vorrichtung entwickelt. Ihr liegt der Gedanke zugrunde, die Batterie beim Einstecken des Steckers vom Akku aus-, beim Herausziehen des Steckers einzuschalten. Der Aufbau der Schalt-vorrichtnng geht aus der untenstehenden Zeichnung hervor, (Das völlige Abschalten des Stromes kann man dadurch erzielen, daß min den Zeitschalter ablaufen läßt. Jedoch ist Voraussetzung, daß die Feder des Zeitschalters nicht mehr als 1 mm abgehoben wird, weil sie* sich sonst zu sehr entspannt.)
zur 8a'forte
Zum Bau dieser Umschaltvorrichtung benutze ich, wie es auch sonst üblich ist, zwei Steckbuchsen. Die eine wird bis auf etwa 10 mm gekürzt, damit der Stecker unten ungefähr 6mm herausragen kann. Die Feder F ist aus gut federndem Blech zu hiegen und so zu befestigen, daß ihr freies Ende unter der gekürzten Buchse zu liegen kommt. Ein zweiter Blechstreifen muß als Kontakt K für den Batterieanschluß in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise hergestellt werden. Sein zugespitztes Ende ist in einer Länge von 11mm rechtwinklig abzubiegen. Dieser Kontakt K ist äo unter der Feder F zu befestigen, daß diese hei entferntem Stecker fest auf die Kontaktspitze drückt.
Über die Art der Anschlüsse unterrichtet die ahgebildete Zeichnung. (Der Anschluß des anderen Pols geschieht durch Zwischenschalten an der entsprechenden Leitung,)
Soll der Motor auf Batterie umgeschaltet werden, zieht man zuerst den Stecker heraus, der die Feder heruntergedrückt hat. Die Feder berührt den Kontakt der Batterie und schaltet diese ein.
Ich hoffe, mit diesen kurzen Ausführungen manchem Mo-dellßieger gezeigt zu haben, wie er sich auf eine einfache Weise die Umschaltvorrichtung in seinem Benainmotor-Flug-modell seihst herstellen kann.
Ansicht von unten
■zum Motor
Batterie eingeschattet Äkku eingeschüttet
Je tte n an sich ten
Die Unischaltvorriehtung in dm Ansichten von unten und von der Seite
„Kriegs - Zeitschalter" für Benzinmotor - Flugmodelle
Von Hitlerjunge Jack Htrndl, Leipzig
Mancher Modellflieger besitzt einen Benzinmotor, ihm fehlt über der zum Flug des Benzinmotor-Flugmodells unerläßliche Zeitschalter. Ein solcher Modellnicger war auch ich.
Nachdem ich eingesehen hatte, daß ohne Zeitschalter ein Einfliegen des Benzinmotor-Flugmodells nicht möglich ist, ^maehte ich mich daran, ein Gerät zu entwickeln, das den gleichen Zweck wie der üblicherweise als Zeitschalter benutzte, heute aher nur srhwer erhältliche Photoauslöser „Autoknips" erfüllen sollte, nämlich, den Motor nach einer vorher bestimmten Zeit zum Stehen zu bringen. Meine Üher-legungen ergaben, daß entweder die Strom-, die Benzin- oder die Luftzufuhr gesperrt werden mußte. Die letztgenannte Losung erseheint mir als die einfachste. Man brauchte nur am Luftansaugrohr eine Ahsperrvorrichtung anzubringen.
Es entstand folgendes Gerät: Auf einer gut eingefetteten, als Gleitschiene dienenden Stahldrahtgabel schiebt sieh ein aus etwa 0,4 mm starkem Blech gefertigter Schlitten langsam vor das Luftansaugrohr des Motors. Die Gleitbewegung erfolgt durch das Eigengewicht des Schlittens. Um eine genügende Abdichtung am Luftansaugrohr zu erzielen, befindet sirh an dem Schlitten eine Auflage aus stark angerauhtem Wildleder,
Beim Bau dieses „Kriegs-Zeitschalters" muß darauf geachtet werden, daß die Gleitschienen genau parallel laufen. Nur dann ist die Gewähr gegeben, daß der Schlitten heni-mtingsfrei gleitet. Die Länge der Gleilschienen richtet sieb nach der gewünschten längsten Motorlaufzeit. Als Anhaltspunkt sei angegehen, daß für eine Laufzeit von 20 s eine Länge von etwa 100 nun genügt.
Einen Zeilschalter herzustellen, wie er vorstehend besehrieben und in der neben st eben den Abbildung in Einzelheiten dargestellt ist, dürfte jedem Modellflicger möglich sein. Ei wird nur Werkstoff verwendet, der überall zur Verfugung steht. Vielleicht wird dieser oder jener ModeU-flieger sogar im Laufe seitler Versuche auf Ideen für Verbesserungen und Vervollkommnungen des „Kriegs-Zeitsebal-ters" komm en.
Abschließend sei hemerkt, daß die Wirkungsweise des Zeitschalters nicht von den Erschütterungen durch den Motor abhängt, wie es mancher Leser (zunächst annehmen möchte.
Übersichtszeichnung des „Kriegs-Zeilsckaliers'' im verkleinerten Maßstab.
1 = SloMJrohl J™0, 2 =Aluhhr.h. 3 = Lt4er, 4 = Alublech, A = Ansang* rühr des Motort
IVeue Modellflug-HÖchstleistnngen
Benzinmotorflugmodell flog 33,9km weit
Von HJ-Rotlenführer Gerhard Lipinski, Hannover
Während ich mich von 1938 bis 1942 mit dem Bau von Segelflugmodellen, Mo torfi Ligmodellen mit Gummi motor und Hallen flugmodellen beschäftigte, war die Teilnahme an einem Lehrgang einer Reirhsmodellflngsehule vom 6. bis 23, 9, 1942 für mich Anlaß, den Bau eines Motorflugmodells mit Verbrennungsmotor in Angriff zu nehmen. Der Entwurf wurde bereits einige Tage vor Beginn des Lehrganges Kit Haus festgelegt, damit ic-h im Lehrgang nach den Arbeits-nnterlagen sofort mit dem Bau beginnen kennte.
Im .Laufe rles Lehrganges entstand das neue Flugmodell, das eine Spannweite von I900ram, eine Länge von 1500 mm ruid einen Tragfliigelinhalt von 54 dm- hat. Für das Leitwerk hatte ich ein trügendes Profil gewählt. Versuchsflüge konnte ich während des Lehrganges leider nicht mehr durchfuhren, da das Wetter ungünstig war und mir vor allem ein Benzinmotor nicht zur Verfügung stand. Bei den ersten Versuchsnügen in Hannover stellte es sich dann heraus, daß das Leitwerkprofil zum Profil des Tragflügels nicht abgestimmt war. Es wurde der Neuhau eines größeren Leitwerkes erfurde-'ieh. Nach dem erneuten Einfliegen konnte ieh feststellen, daß die Flugleistungen, die ich von dem FluginorIe.il erwartete, erfüllt wurden.
Auf Anregung meines Modellfluglehrers faßte ich im Februar dieses Jahres den Entschluß, mit diesem Flug-
modell eine Höchstleistung in der Klasse Bodenstart-Strecke aufzustellen. Zur Verlängerung der Laufzeit des Motors rüstete ich das Flugmodell <mit einem Zusatztank aus.
Im Laufe des Monats März wurden mehrere Versuche unternommen, die jedoch meist daran seheiterten, daß die Batterie zu schwach war und der Motor infolgedessen immer vorzeitig aussetzte. Es kamen zwar Streckenflüge von einigen Kilometern zustande, die Entfernung war jedoch zu gering, uro sie als Höchstleistung zur Meldung zu bringen.
Am 11.4.1943 wurde ein weiterer Versuch unternommen. Die technischen Voraussetzungen waren nach besten Kräften getroffen. Das Wetter schien jedoch für einen Höchstleistungsversuch nicht sehr günstig. Es herrschte ein Wind von etwa 6 m/s. Außerdem war der Himmel mit dichten Wolken bedeckt. Nach reiflicher Überlegung wurde das Flugmodell trotzdem zum Start angesetzt. Der Start erfolgte dann um 9.20 Uhr. Das Flugmodell hob nach einer Anlaufsirecke von 2 bis 3 m ab und schraubte eich in engen Linkskurven auf größere Höhe. Von einer in der Nähe befindlichen Flak-Stellung wurde durch einen E-Messer das Flugmodell verfolgt und laufend Höhe und Entfernung gemessen. In einer Höhe von 1900 m und bei einer Entfernung von 6500 m kam das Flugmodell in der Wolkendecke außer Sicht.
Da eine Verfolgung zwecklos erschien, fuhr ich zur Dienststelle der NSFK-Grufjpe in Hannover, um zu melden, daß mein Flugmodell über Land gegangen sei. Als ich bei
Bd. 8 (1913), N.7
Model [flu ü
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Abh, 1. Dieses Benzinmotor' Flugmodell v/m Lipinskißoi* 33%9 km weit
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der Gruppe eintrat, mußte ich zu memein ^rotten Lr-ftaunfh hören- d;*U kuras vor meinem Eintreffen eine : - .■ i: ■ 11 i!: ■ i ■■ Milteilimi: erb gegangen wer, narli der das Flugmodell in der Nahe von Peine uuhrsrhadipt die Landung dtirrhfcefühTl hatte.
Naeh einer genauen üb erprüfuij j[ der Mreekc konnte ich zu meiner Freude feststellen, daß die Entfernung 3.3*9 km he-1 rup. also eine nrne Mn-de IIHup-Härbstleistun;: ulif-gestellt war.
\Ya*stM'l1u<£iiio<lell mit Benzinmotor flog 25 km weit
foji IIJ-Rottenführer Gerhard Ltpinski* Hannover
Am 11- 4. 43 erzielte ieli mit meinem RumpffliiinnodelI mit \ orhreniii]n<:s.mo1or im Hodenstarl eine Strecke vo.tl fast 34 km. AI? irh vom Korp^f iihrer de* MS-J- liegerkorp* die Pföührieht erhielt. daß der Ftwg aU deutsche Bestleistung anerkannt worden sei, faßte ich den IlmSchluß, da* Flugmodell mit Schwimmern auszurüsten nnd anrli jn Waase*-startsl recke eine llöchstleisluufi anfzustel leu. AIx ueeipuete Siart-itf-He stand eine in der 'S ahreu w aldcr Heide ^ele^eue große wassergefiillte Kiesgrube zur Verfügung; Die Vasser-start* in dieser Kiesgrube sind hei unseren Modell Biege PH hesunderä beliebt: denn zu jedem Vbungsfliegen sleltt die Gruppe ein Sr hl auchbunt ^iir ^erfü^iin^ um bei einem etwaigen Fehl-Marl ein raftchei Vi*derluden des Flugmodells zu enuö fliehen*
Da die Schwimmer de? Finnin od eil-II anplane*, von Goceä Tiir mein Filipinode]1 besonders peei^net schienen, beschloß irh, diese zu hauen. Am 18. 4. 43 waren sie ferti™^es1 eilt, und das Flugmodell konnte pestartet werden,* Dureh den Einbau der Schwimmer hatte ?irh die Flächenbelastung auf 42 p/dm2 erhöht. Dieses w«r der Grund, daß das Flugmodell nieht vom \\ a^i-r freikam. \|1e am gleichen Tape gemuch-len Versuche blieben erfolglos. Ich änderte die Sehwiinmcr und ihren Einslellwinke] ah und startete erneut am 23t fc. IX \hrr auch dieser Versuch führte zu keinem Erfolji. Jet/1 baute ieli während iler Ost erfeierta^e ein Paar neue Sehwim-Hier im Eigenen t Wurf, nach deren Forii 2 Stellung am 2. T>. ein neuer Start unternommen wurde. An diesem Taft* herrsehte ein slarker Wind von etwa IT. bis ZOttife hei entsprechend hohem WellengH&'£. Dadureb k;mi da* Flugmodell &chot] nach 3 bis 4 m vom Wasser ab umf gewann an Höhe. Weiieu einer fehlerhaften Paltcrio stol UtI c der Motor jedoch unil setzte naeh etwa 2 min au*. Da-* FhifiniFidell landete 2 km weit von der Startslelle entfernt auf einem Kaierneuhof. wobei der eine Schwimmer beschädigt wurde.
\m XarhniitInti: de*; gleichen Ta^e-i waren neue Bultrrieu be seh äfft, von denen Ech zwei einbaute, um ein gutes Durchlaufen des Mtitnr* /u er/ielein Der Start erfolgte vom l.fer lius. Da.-i Fln^niodel! wasserte naeb etwa 6 bis 7 m ab und jrflrauhte sieb in enireu Linkskurven hoeh, Xaeh einii;er Zeit kam es in einer Kumulnswölke außer Siebt, Die sofort mit einem Motorrad aufgenommene Vrrfolpun^ blieb jedueh er fol^los.
Stunden später giug bei der NSFK-Grnjitie die lelepho-nisrhe Maehrirbt ein. dalJ das Flugmodell naeh einer Fnt-ferniin^ von elwa 27* km gelandet war. Jeh hatte somit die Moplirhkeiti eine neue deutsehe Modeltflup-Hoebstieistutig zur Anmeldung zu bringen.
AVasserflugmodell mit Guminimotor flog 2650 m weit
rort I[ilIt>rjiLng<i Egon Richter
Am 25. 5. 42 fand auf dem Flugplatz Geinsheim (bei Harm-^ladi] rief \ ii^^elieidiuifiswel I kämpf für den Reiebswettkati]pf der M ml eil Hm ^nippen der Flieper-Hitler-Ju:"eiid statt. Ieh war mit einem Wassert! upim od eil ,.H S" als ein/i per Vertreter iler Klasse A ohne Konkurrenz, Viilirend alle anderen Flugmodelle auf dem Flugplatz -larteli-ti und wr^en des hohen und nassen Grases kein Thcrmikjiebiet hatten, fuhr irh mit zwei Leislungspriifern zu einer mit Wasser gefüllten Kiesgrube. Das Detter war günstig und die sandigen Aeker ringsum für Tiiermikbildung ideal. Gegen 11.30 Uhr machte irh zwei Probestarts. dann pah irh dem Motor die Aufdreh-/iibl 700 und startete- Der Gegenwind von etwa 3 m/s begünstigte den Start, «o daß das Flugmodell dank seines bedeutenden Steigvermögens naeh etwa 2 bis 2,5m Anlauf aus dem Wasser sprang. Fs stieg auf etwTa 30 m fast senkrerbt hoch, um dann unter einem Winkel von etwa 4(1 Grad auf üher 100 m Hübe weiter/usleipen. Naeh Ablauf des Molors bckHim die ,-H Aufwind nnd stieg weiter auf über 300 in*
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Ali. 2. Dieses fTasserfiagmotli'U mit Benzinmotor 1:1111 Lipinski flog 25 km weit
Während der Wind das Flugmodell itarlc abtrieb, hielt ea sich etwa 12 min lang auf dieser Höhe. Ali es dann über den Flugplatz kam, war „der Bart ab". Der anschließende Gleitflug verlängerte die Gesamtflugdauer auf 14 min 28 s. Meine Hoffnung, die deutsche Modellflug-Höchstleistung von 15 min 42 s zu überbieten, war leider nicht in Erfüllung gegangen. Die Flugstrecke betrug jedoch 2650 m, und diese Leistung konnte in die in diesem Jahre neu eingerichtete Spalte der Streckenflugleistungen für Wasserflugmodelle eingetragen werden.
Mein Flugmodell „H 5" ist im wesentlichen nach dem Bauplan von H. Hebel {Verlag M. Schäfer, Leipzig C 1) ge-
baut. Fahrwerk und Schwimmwerk sind schnell austauschbar. Die „H 5" bestätigt wie schon oft (3 deutsche Höchstleistungen), daß sie zur Zeit das beste in Deutschaud als Bauplan herausgegebene Gummimotorflugmodell ist. Der Rohbau ist ganz aus Balsa und Toukin. Das Fluggewicht beträgt 210 g, die Flächenbelastung 16 g/qdm. Der Motor iit gezwirnt und hat IS Strange von 1 X 4 mm Einzelquerschnitt. Die Durchschnittsleistung in der Flugdauer beträgt 2 bis 3 min. Flüge von 3 bis 6 min sind mir öfter gelungen. Auf dem vorjährigen Reichswettkampf konnte ich z. B. mit 3 min 35 s die beste Zeit für Gummimotorflugmodellc erreichen.
Tragllügelbefestigung ohne Gummi
Von NSFK'Scharführer Geistberger, Steyregg
Tragf/ügel-
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Tragf/ügelhaikr
Die bislang gebräuchlichste Tragflügelbefestigung ist die, bei der Gummiriuge verwandt werden. Die Gummiringe gehen jedoch bei Übungsflügen häufig verloren. Diesem Nachteil abzuhelfen, ließ ich die Gummiringe an den Knebeln durch Bindfäden befestigen. War jedoch der Gummiring eine Zeitlang in Gebrauch, «o riß er infolge der eintretenden Müdigkeit des Werkstoffes. Der Verbrauch an Gummiringen war jedenfalls immer noch «o groß, daß sich unser Vorrat eines Tages erschöpfte. Der uns gelieferte Ersatzgummi erwies sich als nicht verwendbar.
Ich sah mich deshalb veranlaßt, eine Tragflügelbefestigung zu entwerfen, bei der auf die Verwendung von Gummiringen verzichtet werden konnte. Diese Tragflügel-hefestigung sei nachfolgend beschrieben. Sie hat mit der bisherigen Befestigung den Vorteil gemein, sich einfach herstellen zu lassen.
Unter der Mitte des Tragflügels ist gemäß Abb. 1 ein Lagerbrett A zu befestigen, dessen Breite mit der des Rumpfes übereinstimmt. Ein zweites Lagerbrett, das Lager-hrett B, in genau der gleichen Größe wie A, aber mit einer großen tnnenaussparung versehen, dient als Träger der weiteren zur Tragflügelbefestigung gehörenden Einzelteile. Das sind gemäß Abb. 2 und 3 die beiden aus 1 mm starkem Aluminiumblech bestehenden Tragflügelhalter, die aus gleichem Werkstoff gefertigten Führungsbleche, die aus 0,2mm starkem Stahldraht über einen Rundeisenstab gedrehte Spiralzugfeder, acht Aluminiumnieten und die beiden zwischen Rumpfoberseile und Lagerbrettunterseite sitzenden Lagerleisten. Sind die vorgenannten Teile in der aus Abb. 2 ersichtlichen "Weise untereinander verbunden (die Nieten dienen zur Befestigung der Führungsbleche an dem Lagerbrett B), kann der Gesamtteil auf den Rumpf geleimt werden. Auf gute Verleimung ist hier besonders zu achten!
Vor dem Aufsetzen de6 Tragflügels auf den Rumpf ist festzustellen, ob und wie weit die aus dem Lagerbrett B oben hervorstehenden Nietköpfe flachgefeilt werden müssen.
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Abb. 1. Der Tragflügel mit dem Lagerbrett A.
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Abb. 2. Der Rumpf mit seinen Befestigungsuilen
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Abb. 3. Verschiedene einzelne Befestigungsteile
Bei dem mit der vorstehend beschriebenen Tragffügel-hefestigung versehenen Flugmodell wirJ der Tragflügel bei jeder härteren Landung vom Rumpf abspringen. Die Lösung des Tragflügels erfolgt sowohl nach vorn als auch nach hinten. Auch ein Abscheren des Tragflügels hei seitlicher J Beanspruchung (Berühren eines Flügels mit einem Hindernis) geschieht ohne Bruchgefahr für das Flugmodell.
Wer einen Meco-Metällbaukasten hesitztT kann die Nie» ] ii n- Hi mit der Meco-Nietzange unter Benutzung der 1,8 mm starken Aluminiumnieten ausführen.
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Modellflug
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Transporterleichterungen für unser Flugmodell
Von NSFK-Obertruppfährer Hermann Runkel, Köln
Auch für Modelltlieger nil'L es heute ein Transportproblem, denn es ist nicht immer möglich, das Flugmodell durch Unterbringung in einem Verschlag o. ü. vor Brüchen zu bewahren und derartige „Särge" in der Buhn zu transportieren. Aber immer wieder ergibt sich die Notwendigkeit des Transportes, da die Fluggelände meist nur in umständlicher Bahnfahrt zu erreichen sind. Wir sind daher gezwungen, unser Flugmodell weitgehend zerlegbar zu gestalten, was für größere Flugmodelle — wie z. B. Benzinmotor-Flugmodelle, die eine Spannweite von Über 200D mm aufweisen -*-< unbedingt gefordert werden muß. Unser Ziel ist es — da eine Beschränkung der Tragnügelspaunweite nicht immer möglich ist — den Tragflügel teilbar herzustellen.
Die in nachstehender Skizze dargestellte Bauweise des Tragflugeis läßt Bich bei allen Flugmodellen anwenden, ist in ihrem Aufbau außerordentlich einfach und gibt dem Tragflügel eine unverminderte Festigkeit.
Den Tragflügel stellen wir in der Üblichen Art her. Die Mittelrippen sind aus 2 bis 3 min starkem Sperrholz im Rippenblock anzufertigen und mit den Durchlassen für die Holme und Befestigungsstifte zu versehen. Der mittlere Befestigungsstift ist etwa 10 mm von der ProGloberkante, die beiden äußeren Stifte hingegen sind etwa 10 mm von der Proiiiunterkante anzubringen. Die Befestigungsstifle sind Buchenrundstäbe von 5 bis 8 mm Durchmesser. Wir leimen die Mittelrippen und die Befestigungsstifte ein. Sind alle Leimungen vollkommen getrocknet, teilen wir Hauptholm, Nasen* und Endleiste in der Mitte. Erst jetzt bringen wir die Beplankungen des Tragflügel mittel Stücks auf der Ober- und Unterseite an. Die Beplankungen lassen wir an Nasen- und Endleiste je 20 mm lang überstehen, da die Befestigung des Tragflügels auf dem Bumpf in gewohnter Weise mit Gummiringen erfolgt.
Mitfetripper.
.Bauweise des Tragflügels und die Art seiner Teilbarkeit für den Transport
ßefe i tigungsstifts
Nachrichten des Korpsführers des WS-Fliegerkorps
:>I od f 11 flu« -Lt* i s tu ii jr so bze Mi e n
Für besondere Leistungen im Modellflug verleiht der Korpsführer des NS-Fliegerkorps das Modellflug-Leistungsabzeichen.
1. Bewerber
Das Modellflug-Leistungsabzeicheti kann auf Antrag an NSFK-Angehörige und -Förderer sowie an Angehörige der Flieger-HJ nach Erfüllung bestimmter Bedingungen verliehen werden.
2. Bedingungen
Für den Erwerb des Modellflug-Leistungsabzeichens sind folgende Bedingungen nachzuweisen:
a) mit einem Segelflugmodell zwei Flüge von mindestens je 3 Minuten Dauer nach Hand- oder Hochstart
und
b) mit einem Flugmodell mit Gummimotor zwei Flüge von mindestens je 2 Minuten Dauer nach Boden- oder Wasserstart
oder
mit einem Flugmodell mit Verbrennungsmotor zwei Flüge nach Boden- oder Wasserstart, bei denen das Verhältnis Kraft Aug/Gleitflug mindestens 1 : 3 und die Dauer des Kraftfluges mindestens 30 Sekunden betragen muß. An Stelle der beiden Bedingungsflüge zu a) oder b) kann auch eine von dem Bewerber mit einem Segelfing- oder Motorflugmodell aufgestellte und vom Korps-
Bild: NSFK (H«m) Das vom Korpsführer des NS-Fliegerkorps für besondere Leistungen im Modellflug verliehene Modellflug-Leistungsabzeichen in natürlicher Größe. Die untere Darstellung zeigt das zur Uniform zu tragende Abzeichen, die obere das Abzeichen als Anstecknadel zum Zivilanzug
führ er des NS-Fliegerkorps anerkannte Modellflug-Höchgtleietung für die betreffende Hauptklasse angerechnet werden. Hallenflugmodelle werden hierbei den Fr ei luf t-Mo to rfl u gm od el 1 e n gleichgestellt.
Für den Bau der Flugmodelle und die Durchführung der Flüge gelten die Modellflug-Bestimmungen des NS-Fliegerkorps vom 1. Januar 1943.
Bei den Flugmodellen mit Gummimotor darf der Höhenverlust nach 2 Minuten Flugdauer nicht mehr als 18 m betragen. Bei den Flugmodellen mit Verbrennungsmotor muß das geforderte Kraftflug/GleitflugVerhältnis von mindestens 1:3 ohne jeden Höhenverlust erreicht worden sein. Die Zeit ist hierbei gegebenenfalls in dem Augenblick zu nehmen, in dem das Flugmodell die Startböhe unterfliegt.
3. Sonderslufe des Modellflug-Leistungsabzeichcns
Die Sonderstufe des Modellnug-LeistungBabzeichens (goldfarbig) wird an diejenigen NSFK-Angehörigen und -Förderer verliehen, die
a) die in Absatz 2 gestellten Bedingungen erfüllt haben,
b) eine mindestens 5jährige ununterbrochene ehrenamtliche Ausbildertätigkeit auf dem Gebiete des Modellfluges nachweisen können und
-c) im Besitz des Modellfluglehrer- und des Modellflug-Leistungs prüf er-Ausweises sind.
4. Form und Trage weise des Mod eil Aug-Leistung s-
abzeichens
Das Modellflug-Leistungsabzeicben ist ein kreisförmiges Abzeichen in Metall {mes sing oxydiert, Sonderstufe goldfarbig), das in einem Eichenblattkranz ein auf einer stilisierten Wolke ruhendes Segelflugmodell trägt. Eb wird von NSFK-Angehörigen zur NSFK-Unifürm, und zwar auf der linken Brustseite, in verkleinerter Ausführung als Anstecknadel zum Zivilanzug getragen. NSFK-Förderer erhalten nur das Recht zum Tragen der Anstecknadel.
Das Modellflug-Leistungsabzeichen bzw. die Trageberechtigung kann entzogen werden, wenn der Besitzer sich des Tragens dieser Auszeichnung als unwürdig erweist. Die tinanfechtbare Entscheidung darüber trifft der Korpsführer. Bei ehrenvollem Ausscheiden aus dem NS-Fliegerkorps kann das Recht zum Tragen der Anstecknadel belassen werden.
Ausführungsbestimmungen
1. Der Antrag auf Verleihung des Modellflug-Lei stüngsabzeichens ist von dem Bewerber in doppelter
Ausfertigung auf NSFK-Formblatt 862 unter Beifügung der Nachweiskarte für die Bedingung säuge (NSFK-Formblatt 866) bei der für ihn zuständigen NSFK-Einheit zu stellen.
Diese reicht den Antrag nachPrüfung der Unterlagen auf dem Dienstwege an die zuständige NSFK-Gruppe weiter. Zweitschrift und Nachweiskarte verbleiben bei Weitergabe des Antrages au den Korpsführer bei der Gruppe.
2. Die Verleihung des Modellflug-Leistungsabzeicbens kann nach Erfüllung der geforderten Bedingungen erfolgen. Ein Anspruch auf Verleihung besteht nicht. Jeder Bedingungsflug muß von zwei Modellflug-Leistungsprüfern bescheinigt werden. Eine bestimmte Zeitdauer, in der die Bedingüngsflüge ausgeführt Bein müssen, wird nicht vorgeschrieben. Gültig sind nur solche Flüge, die noch Bekanntgabe dieser Verfügung ausgeführt werden. Ausgenommen von dieser Bestimmung sind lediglich solche Bewerber, die zur Zeit der Wehrmacht angehören und die geforderten Bedingungen vor ihrer Einberufung erfüllt haben. Der Nachweis dafür muß aus amtlichen Unterlagen erbracht werden. Die zu bewertenden Leistungen dürfen höchstens ein Jahr, gerechnet vom Tage der Einberufung des Bewerbers, zurückliegen. Vor dem 1. September 1938 ausgeführte Bedingüngsflüge oder Modellflug-Höchstleistungen bleiben aufler Betracht.
3. Die Beurkundung der Bedingüngsflüge durch die Modellflug-Leistungsprüfer erfolgt auf der Nacbweis-karte NSFK-Formblatt 866*. Sämtliche Flüge sind auf einer Nachweiskarte zusammenzufassen und in jedem Einzelfalle zu beglaubigen. Wird an Stelle der Bedingungsflüge eine Modellflug-Höcbstleistung eingesetzt, genügt die bloße Eintragung. Die Nachprüfung der Angaben erfolgt in diesem Falle durch den Korpsführer. Die Nachweiskarte wird dem Antragsteller mit Übersendung der Verleihungsurkunde {NSFK-Formblatt 868) und des Abzeichens zurückgegeben.
4. Die Verleihung des Modellflug-LeistungBabzeichens erfolgt kostenlos. Ersatz für verlorengegangene Abzeichen oder Verleihungsurkunden wird nur in besonderen Ausnahmefällen gegeben. Dem Antrag ist eine ehrenwörtlicbe Erklärung beizufügen, daß das Abzeichen bzw. die Verleihungsurkünde tatsächlich verlorengegangen ist und daß bei Wiederauffinden das Abzeichen bzw. die Verleihungsurkunde an den Korpsführer eingesandt wird. Der Antrag auf Ersatzgestellung ist auf dem Dienstwege an den Korpsfuhrer einzureichen.
Inhalt des Schriftteils
Seit.
Für heeondere Leistungen im Modellflug. Von NSFK-Standartenführer G. Bengsch.........65
Kleinakkumulatoreu im Selbsthau. Von Modellfluglehrer Franz J. List...............66
Einfache und sichere Ums ehalt Vorrichtung für Benzinmotor-Flugmodelle. Von Jungenacbaftsführer J. Zerche.................67
„Kriegs-Zeit schalt er" für Benzinmotor-Flugmodelle. Von Hitlerjunge Jack Handl...........68
Neue Modellflug-Hochatleisluitgen-Benzinmotor-Flugmodell flog 33,9 km weit. Von HJ-Rotlenführer Gerhard Lipinaki.......68
Seite
Wasserflugmodell mit Benzinmotor flog 25 km weit.
Von HJ-Bottenführer Gerhard Lipinski .... 69 Wasserflugmodell mit Gummimotor flog 2650 m weit.
Von Hitlerjunge Egon Richter........69
Tragflügelbefestigung ohne Gummi. Von NSFK-Schar-
führer Geiatberger.............70
Traneporterleichterungen für unser Flugmodell. Von
NSFK-Obertruppführer Hermann Runkel.....71
Modellflug-Leiatungsabzeichea..........71
Dieses Heft enthält keinen Bauplan.
Annullier: Der Kerpefihrer du ffatinnoilttdalUHiehtn Fliegerkorps Bertin tP 15. HaupUchrlftleiter: Horst Winiler, Lthnitt) riarJtiahn. Sen.it Jerelr. I.
Ferneprecher; Oranienburg 2297. Peranftcnf »lieft für die Uthnitzhin Zeichnungen: SchrifiUUtr Paul Arme: Zeuthen b. Berlin, Denauetr. 8. Verlag von E. S. Mittler & Sann, Berlin SW6B. Druck: Ernet Siegfried Mittler und Sohn, Buchdruckerei. Berlin. Anteigtnleiler und eeruntvortlich für den Inhalt der Anttiftm: P, Falfcenlerg, Berlin W 61, Zur Zeit gilt Anieigen-Preieliele Kr. t. Eineelhefl RSf O.60. Beeugeproie viertel;! hr lieh UM I.Sil.
Hinweis zum Urheberrecht
Erlaubnis zur Retro-Digitalisierung und Veröffentlichung auf der Digitalen Luftfahrt Bibliothek am 2. Mai 2022 erteilt durch die Maximilian Verlag GmbH & Co. KG. Die Zeitschrift „Deutsche Luftwacht - Ausgabe Modellflug“ wurde von 1943 bis 1944 über den Verlag E. S. Mittler & Sohn, Berlin, vertrieben. Rechtsnachfolger ist die Koehler-Mittler-Verlagsgruppe, heute ein Unternehmen der Tamm Media, Hamburg.
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