Modellflug-Zeitschrift Deutsche Luftwacht 1943 - Heft 4
Die Zeitschrift „Deutsche Luftwacht, Ausgabe Modellflug“ wurde im Zeitraum von 1943 bis 1944 vom Reichsluftsportführer des Nationalsozialistischen Fliegerkorps als Propaganda-Heft für Modellbau und Modellflug herausgegeben, um das Interesse der Jugend an der Luftfahrt und Luftwaffe zu fördern.
Das Heft 4/1943 behandelt u.a. folgende Themen
Tod der großen Transportkiste; Modellflug in Schweden; Kurs-Selbststeuerung von Flugmodellen.
Zeitschrift in Textform
Herausgegeben umer .Mitwirkung des Reichsluftfahrtministeriums durch den Korpsführer da Nationalsozialistischen Fliegerkorps
DEUTSCHE LUFTWACHT
Modellflug
Schriftleitung.- NSFK-Sturmführer Hont Winkler
Nachdruck nur mit Genehmigung gestattet. Für unverlangte Niederschriften übernimmt die Schriftleitung keine Gewähr
MODELLFLUG BAND 8
N.4 S. 41-43
BERLIN, APRIL 1948
Tod der großen Transportkiste!
Von Uffs< G. Sult, Königsberg (Pr)
In früheren Zeiten des Modelüluges war es üblich, den Rohbau eines Flugmodells als zusammenhängendes Ganges herzustellen und dann erst das Bespannen vorzunehmen. In vielen Fällen begannen die Überraschungen dann schon beim Verlassen des Hauses, Man glaubt gar nicht, wie schwer es manchmal sein kann, ein zusammengebautes Flugmodell von awei Metern Spannweite durch die Tür ins Freie zu bringen. Der Ärger beginnt aber erst richtig beim Transport des Flugmodells zum Fluggelände oder auf der Fahrt zum Wettbewerb. Im Omnibus, in der Straßenbahn oder im D-Zug, überall erregt man Aufsehen, jeder will anfassen, daran drehen oder sehen, wie fest denn eigentlich so etwas ist. Ehe man es sich versieht, steht dann ein Koffer auf dem Leitwerk und ein gutmütiger Onkel sagt: „Es wird Bich schon halt wieder kleben lassen.'-
Daher kam man auf den Gedanken, die Flugmodelle In festgebaute Sperrholzkisten zu verpacken. Man konnte sie auf diese Weise sicher zum Bestimmungsort bringen. Da man nun aber für ein Flugmodell von 2 m Spannweite und 1,5 m Rumpflänge nicht gut einen Kasten mit denselben Abmessungen benutzen kann, sah man sich gezwungen, den Tragflügel abnehmbar anzuordnen. Damit war der erste Schritt getan: die Transportkiste war jetzt etwa 2 X 0,3 X 0,7 m groß und ließ sich in dieser Form schon gut im Gepäckwagen unterbringen. Man erschien zum Wettbewerb mit einem unbeschädigten Flugmodell, vorausgesetzt, daß die Kiste auch rechtzeitig ankam. Daß dies jedoch nicht immer der Fall war, habe ich selbst mehrfach und haben wohl auch andere Modellflieger erleben müssen. Mau stand auf der Wusserkuppe und sah in Gedanken sein Flugmodelt zwischen Magdeburg und Gersfeld auf der Bahnstrecke, während man zum 3. Start aufgerufen wurde.
Aus diesen Gründen lasse ich mein Flugmodell bzw. seine Transportkiste auf allen Fahrten zu Übungsflügen, Vergleichsflügen und Wettbewerben überhaupt
-1
&mmidond
nicht aus den Augen. Da nun aber ein 2 m großer Kasten nicht im Abteil mitgeführt werden kann, müssen seine Abmessungen weitergehend verkleinert werden.
Abb. 2.
Höhen- und Seitenleitwerk als Ganzes abnehmbar
fisfen
Abb. 1. Flügelbefestigung durch Rotzen und Gummiband
Die Zerlegung des Segelflugmodells
Der Hauptschritt hierzu führt über die Teilung des Tragflügels. Hieraus ergeben sich derart viele Vorteile, daß heute diese Maßnahme für ein gutes Flugmodell einfach selbstverständlich sein sollte. Von den bequemen Tran Sportmöglichkeiten ganz abgesehen, ist es zudem möglich, die Übergänge Flügel-Rumpf aerodynamisch günstiger zu gestalten. Außerdem wird die Bruchgefahr weitgehend verringert, weil die Trag-ftügelhälften bei harten Landungen einzeln ausklinken können. Schließlich lassen sich geteilte Tragflügel wesentlich einfacher herstellen und auch reparieren als in einem Stück gebaute.
Nach letztem Beispiel würde jetzt die Größe des Kastens nur noch 1,5 X 0,3 X0,7 in betragen. Man merkt jedoch schon beim ersten Verpacken, daß im Kasten noch viel leerer Raum vorhanden bleibt, weil er wegen der Leitwerke sehr breit gehalten werden muß. Fs liegt also auf der Hand, die Leitwerke ebenfalls abnehmbar anzuordnen. Wieder machen sich außer dem geringen Raumbedarf weitere Vorteile bemerkbar: Jetzt ist es möglich, den Schränkuugswinkel zu verändern und außerdem kann man gauze Leitwerke auswechseln (was jedoch bei Wettbewerben unzulässig ist). Häufig ist es günstig, wenn Höhen- und Seitenleitwerk ebenfalls voneinander getretint werden.
Der letzte Schritt bei der Zerlegung des Flugmodells besteht darin, den Rumpf zu teilen. Am besten erfolgt dies an der Stelle, wo die Rumpflänge, von vorne gemessen, gleich der einen Flügellänge ist. Damit hat der Transportkasten für ein 2 m-Segelflugmodell die endgültigen Abmessungen von 1 X 0,3 X 0,25 m, und das ist ein Kasten, der sich überalt, sei es im Auto, im Gepäcknetz des D-Zugwagens oder in der Straßenbahn bequem mitnehmen läßt.
Ganz allgemein gilt also der Grundsatz: D i e Länge der Transportkiste eines Flug-
Hd.ß {1913), N.J
m o d e l 1 s ist gleich der halben FlugIii o J e 1 1 s p i u n w c i 1 c.
Die Zerlegung He* MotorungmudelLs
Eine Ausnahme von der Forderung der Rumpfteilung bilden die Gummimolor-Normalflugmodelle: es wäre hier kaum angebracht, den Rumpf, der zur Aufnahme des Motors bestimmt ist, zu teilen. Das ist aber auch gar nicht nötig, weil die Rumpflänge von Gummimotorflugmodellen in den meisten Fällen lOQi) nun nicht überschreitet. Somit kann euch dieses Flugmodell bequem in einer Transportkisle von 1 m Lange untergebracht werden. Sollte bei einem besonders gelagerten Fall der Rumpf eines großen Gummimotorflugmodells eine Länge von über 1 m aufweisen, so kann das Rümpfende an der Stelle, wo der Gummimotor befestigt wird, abnehmbar angeordnet werden. Es ergibt sich neben dem geringeren Raumbedarf der weitere Vorteil, den Gummistrang bequemer in den Rumpf einhängen zu können, und man umgeht die Notwendigkeit, eines der hinteren Rumpffelder unbe-
Abb. i. Nur Ilöhenleittferk abnehmbar
spannt zu lassen. Das hintere Rumpfslück, das in den seltensten Fällen länger als 200 mm sein dürfte, baut man zudem am besten mit dem Höhenleitwerk in einem Stück.
Ein weiterer, Raum beanspruchender Rauteil isl das Fahrwerk. Gerade liier ist die abnehmbare Anordnung ohne zusätzliche Bauzeit möglich, wie wir später au finein Ausführungsbeispiel sehen werden. Dasselbe gilt auch für das Fahrwerk von Benzinmotorflugmodellen. .
Beim Benzinmotorflugmodell ist es empfehlenswert, den Verbrennungsmotor in einem besonders zu befestigenden Bock unterzubringen, wie es erstmalig beim Flugmodell „Brummer"1} gezeigt wurde. Der federnde Rock schützt Motor und Luftschraube vor Beschädi-
') Baiifilau itn Verlag MoriLz Srliäfcr, Leijuig.
gungeu. Außerdem sind sämtliche Arbeiten an der Trieb Werksanlage wesentlich bequemer auszuführen. Vor allem aber läßt sich die beim Einfliegen des Flugmodells fast immer erforderliche Veränderung der Luftsehrauben-Zugrichtuug in einfachster Weise durch entsprechend links oder rechts oder oben oder unten erfolgendes Zwischenleimen von HoIzJcistcheu bewerkstelligen. Der Modell fiiegci-, der z. B. die Schwierigkeiten beim Aufbringen der Mutlern an den Befestigungsbolzen des ,TKratzsch''-Motors kennt, wird diese Einrichtung zu schätzen wissen.
Einige Kouslrtiktionsbcispiele für die Zerlegharkeit .
Wir wollen uns wuu im einzelnen mit den Möglichkeiten der Verbindungen beschäftigen. Mau unterscheidet zunächst zwei Arten von Verbindungen, solche, die sich unter der Einwirkung einer bestimmten Kraft selbsttätig lösen, um Beschädigungen des Flugmodells hei ungünstigen Landungen auszuschließen, und solche, die durch eine bestimmte Vorrichtung arretiert sind. So wird man z. B. einen Tragflügel niemals an dem Rumpf festschrauben, da er ja hei harten Landungen
^liöhen/eitwerk Abb. 5. Zweigeteiltes abnehmbares Höhenleitwerk
abspringen soll. Andererseits darf sich ein Fahrwerk nicht von allein lösen: denn es gehört zu der zweiten Art der Befestigungen.
E6 erübrigt sich, an dieser Stelle besonders ausfuhrlieh auf die Verbindungsmöglichkeilen zwischen Tragflügel und Rumpf einzugehen, da hier schon seit langem zahlreiche befriedigende Lösungen vorliegen- Fast stets handelt es sich um eine aus der Flügelwurzel hervorstehende Verlängerung des Holmes, die in Form eines rechteckigen Bolzens oder einer Sperrholzzunge in den Rumpf geführt wird. Während die Zungenbefestigung eine weilergehende Festlegung des Hügels erübrigt, müssen bei der erstgenannten Bolzenbefesti-gnng zwei zusätzliche Abscherbolzen dafür sorgen, datl sich die Flügel beim Betrieh des Flugmodells nicht um ihre Längsachse drehen oder verkanten (Abb. 1). Die während des Fluges erforderliche Arretierung wird durch Cummihänder oder Federn erreicht.
Wesentlich einfacher gestaltet sich die Befestigung au den Leitwerken. Man unterscheidet hier etwa fünf Befesttgungsmögl ichkeiten:
Zopfenbefest/gung Zapfen
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Modellflug
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1. Höhen- und Seitenleitwerk Lüden ein zusammenhängendes Ganzes, Das Gesaintleilwerk ist dann wie Lei den Flugmodellen ..Rhön" lmd „Borkenberge" auf dem Rumpf abnehmbar angeordnet (Al>b. 2).
2. Das Seitenleitwerk läßt sich durch Steckverbindung vom Höhenleitwerk trennen (Abb. 3). Die feste Verbindung beider Leitwerke untereinander erfolgt entweder durch einen Gummiring im Innern bei a oder aber durch überkleben von Leukoplaststreifen an den Stellen b. Bei Gummimotorfhigmodellen hat es sich sehr gut bewährt- das Seitenleitwerk einfach mit einem Zapfen zu versehen, der für den vorgeschriebenen Sitz sorgt und die weitere Verbindung durch einen Tropfen Zelluloseleim zwischen die Anschlußrippen herbeizuführen. Zum Auseinandernehmen braucht man dann nur mit einer Rasierklinge den Leimtropfen zu durchschneiden. Eine sieh automatisch lösende Verbindung zwischen Höhen- und Seitenleitwerk ist nur dünn erforderlich, wenn eines der beiden fest auf dem Rumpf sitzt. In allen anderen Fällen geschieht die Befestigung des Gesamtleilwerkes auf dem Rumpf wie unter 1.
3. Das Seiteuleilwerk ist fest mit dem Rumpf verbunden, während das Höhenleitwerk über oder unter diesem liegt (Abb. 4a und b). Die Befestigung erfolgt
Bild; Sammlung Hans Abb. 7. liefvsligung ites Mvlorliuckes und Tragflügels durch Gummibänder beim „Brummer"1
in bekannter Weise mittels Gummibändern oder Federn. Liegt das Höhenleitwerk oben, so muß es sich auf jeden Fall selbstättg lösen Können, da sonst bei harten Landungen das Seitenleitwerk am Rumpf zu Bruch gehen würde.
4. Als weitere Möglichkeit sei eine Uauart angeführt, die sich besonders für sehr grolle Flugmodelle eignet. Das aus zwei Teilen besiebende Höhenleitwerk wird ähnlich der Flüge(befestigung von der Seile her mit dein Rumpf verbunden (Abb. 5),
5. Auch das heute viel verwendete V-Leitwerk läßt sich leicht in zwei Teile zerlegen, die ähnlich Beispiel 4 durch Stege zusammengehalten werden. Das Ganze wird dann wie gewöhnlich mit Gummiringen am Rumpf befestigt.
Abb. 6 zeigt ein Alisführungsbeispiel für die Teilung eines Rumpfes. Alle Einzelheiten gehen aus der Zeichnung derart klar hervor, daß eine besondere Beschreibung nicht erforderlich ist. Es sei nur erwähnt, daß der Gummizug ziemlich stark sein darf, da ein selbständiges Lösen hier nicht in Retracbt gezogen zu werden braucht. Der Hauptbolzen sollte in seiner Führung ein seitliches Spiel haben, damit durch Einlegen von Sperrholzslreifen zwischen die Verbindungsspanten eine gewisse Verstellbarkeit des Seitenleitwerkes möglieh ist. Dies gewinnt dann besondere Be-
rieft. 8. Fahrwerkbefestigung durch Alurohr, Gummiband und Stahldiaht
Sfah/drahf-
deutung, wenn wie in den Fällen der Abb. 4 das Seitenleitwerk fest auf dem Rumpfende sitzt.
Die Befestigung eines Motorbocks geschieht am besten durch zwei bis drei Dübel und Gummibänder (Abb. 7). Der großen Zugkraft des Motors entsprechend, müssen diese Gummibänder besonders stark sein, ebenso die dazugehörigen Ilaken. Die Gummiringe sind sorgfällig vor Benzin und öl zu schützen, da sie sonst infolge der chemischen Zersetzung ihre Haltbarkeit verlieren. Es empfiehlt sich ferner, nicht ein einzelnes, zu einem geschlossenen Ring verbundenes Gummihand mehrmals hin und her zu führen, sondern mehrere Gummiringe zu verwenden, so daß beim Reißen des eitlen die anderen den Bock noch halten.
Fahrwerke baut man heute für Gummi- und Benziu-motorflugmodellc achsfrei. Dementsprechend besteht das Fahrwerk aus zwei einzelnen Beinen, die in einfachster Weise durch Einstecken in die im Rumpf befindlichen Röhrchen und durch Gummizüge (Abb. 8) befestigt werden können. Bei Bcnzinmotorflugmodel-len werden diese Röhrchen zweckmäßig noch in etwa 10X10 mm starke Leisten eingelassen und diese dann an den Rumpfholmen befestigt (Abb. 9).
Man kann jedoch auch die aus einem Stück bestehenden Stahldrahtstreben mit HiUe Min Schellen unter dem Rumpf anbringen (Abb. 8 a).
Nun wird mancher denken, daß das Flugmodell bei harten Landungen in Einzelteile zerfällt, die man wegen ihrer Vielzahl gar nicht mehr zusammenfindet. Man mag jedoch ganz beruhigt sein: Bei einer sachgemäßen Herstellung der Verbindungen werden selbst bei härtesten Landungen nur die Flügel und das Leitwerk ausklinken, und diese Teile lassen sich schon wied erfinden.
Abb. 8a. SchelUti-b<ifestigung der Fahricerk-streben
Abl>. 9. In Hohlehle äittgela$$mei Ahirtrhr
Als Abschluli noch ein TS ort zur Bauzeit. Daß diese durch die vorstehend erörterten Maßnahmen erhöht wird, laßt sieh nicht abstreiten, jedoch ist die Erhöhung in eis tens nicht so groll, wie es allgemein angenommen wird. An den Flügeln treten vielleicht fünf Stunden Mehrarbeit auf, au den Leitwerken drei Stunden und am Rumpf nochmals zwei Stunden. Alles in allem wird sieh die Bauzeit nur um 10 bis 15 v. II. erhöben, und das ist so wenig, daß nun darüber angesichts der großen \or1eile hinwegsehen sollte.
Der Modellflug in Schweden
Von Ulf Ilallvig und IY ilhrlni Liiifhnhn
Die Anfänge des Moilellfluges in Schweden «.chen viele Jahre zurück. Scholl 1910 kuuuie muH sehwetllsehc Pioniere Huf diesem Gebiete des Flugsportes ireflYn. Von der grofccu Bedeutung der Aufbauarbeit dieser Modellflie^cr für den s^h wedUeheu ModelUlu^ liier zu .sprechen, wärt eijienUbh eine il«utkhure Aufgabe, aber sicher hat der Leser dieser Zeitschrift ein «roßeres: Interesse daran, das Bild des uiuiler-nen seilwedisehen Modellfln&es kcmieu/ulernen.
Dieser .Model]flu« nahm seine Anfange vor etwa ?.elm jahren und i>l mit den zwei ji rollten srhw edi^cheu Modell-liu^kluhs „Vinjiania"' in Stockholm und ^Llnkopiu^seska-dern" in Linköpmg cnj; verbunden. Diese Klubs sind es, die sich au die Spitze der Modell Nu ir! mmv<.*»eii n jj; sl eilten und daran ±:mj;en, ilire Kräfte mit ilenen anderer inodcll fließender Nationen zu messen.
Aber der schwedische Modell flu £ wäre überhaupt nichts ohne den Einfluß, den er vom deutschen Modellllu« erfahren hat, Ks Mar besonders der Klub ..Linkopiunstskadcrn, ab-pekurKt der es verstanden hat, die Krfabrunden der
deutschen Modell dieser auszuwerten. Dies £Üt besonder-; auf dein Gebiete des SejjelthigmiodelIbaiirs. auf dem bekannte deutsche Flu^mudelle wie das „Babv'\ der ..Winkler- Juuior'% ..Große Bankier''*, ..Strolch", „Gent^h" und andere Flug: modelte ihren Sie^es/uji bn sehwedhehrn MorlellH«.eniiu'Iii habent Mit diesen Flugmodellen als Musler konnten die Schweden alhnahlieh seilet anfantieiu erfolgreiche Sefieinu«-modelte zu hauen. Besonders inleres-aiu dürfte die 1H e-l-stellun». sein, dal! die schwedischen Modellllie^cr noeb beule da* deutsche Hau verfall reu im Se<:ctll Li«umdellhau Einwenden, und sieh die vornehmsten deutschen Fifahrun«cn auf diesem Gebiete noeb «eiumwärt 145 zunutze inaeben. Die Abb, J und J. zeigen Beispiele schwedischer Se^eMIujxmudelle von beute.
Wie erwähnt, war es besonders der Mo de II flu «kl ub „LFN'S der es verstand, die deul*ehen Grundsätze im .Se«il Elu^jiiudelb bau zu übernehmen. J)er andere trotte und erfolgreiche srhwedisebe Modellflu^klub MViiiparna"* uabm zwur auch den Sei£elOui:modctlhau in Sein Programm auf. {ring aber wfptl
4hh. ). Dns n(tch deutschem Rfntplüft grhttitfe Sp-iplflugitwifalt liffüSV i^t tutrh in Sihnrriwi i'rfi}l»n>irh
HiUWt {7}: >ümnHuii» di<r \ erfuhr r
Ahh. 2. Typisches schivwlisches Svgeißugmodell drt Jetztzeit
*u Mi<renentwürfen über. Bald zeigte sieh der ..l£rfoiglL für die-e selbstiiudi^e Maßnahme: Der Kunkurrenzkluh T.[HKIN" blieb dank seiner [fuleii Se^elflujruiodillkotisiriikiinnen imstande, die meialeu \\ el lUew erbe mit Se^eldu^iuniiellen zu gewinnen. wühreud die Flugmodelle de- Klubs ..Vin^arua1". die meistens aus Baba irehaut waren, sieb mit be-eheideiieren Et folgen be^uüiien uiuülen. Fs dauerte aber nicht lau^e. und
^■'hon ..... aueh -\ injrarna". ?-ieb niil dem Se^ellbif;mode]l-
h an u ach deul -e Ii ein Crfustei* v erlraul zu machen. Die nach d^ 11 deutschen \ nrbtblern eulwnrfeueii Se^elflu^niodelle sind seil dem eine ernsle Kmikurreuz zu den Flugmodellen de-..LKN".
Im Anfing ersiehe man nur kleine Zeiten wie ein oder zwei Minuten, aber aueh der ^ehwedisehe Modellflie^er hat es verstanden, die F11Lwieklun« so weit V0ran/utreilieu. daß FJü^e ohne. Tbermikausi bluK von über fünf bis sechs Mi-uuIcti nach einer Siarthöhe von 100 hi> lfiO 111 jelzt zu den Durehschni II sie ist urifieu gehören. Die zablreielien Krön e-riuifieii über die Trii^llliehenbela^luu^ haben dabin ^efübrtn [Jal.i dieüt auf inimle^Lens 27i ^/dui" festgesetzt wurde, Was die äuUere Form atihelrilTl. Ii Li Ii man sieh mei-tens au einen Aufbau mit ein fachen bin im. 10s ist sei tem dal.t ein Segel0u^-modell geaefgri witrf. lui dem die aeroi!vuauiiscben Feinheiten lies Baues von lroiddeirntiin^s-Seselllu^zeu^eu übernommen worden sind. Man hat sich aber aueh niil einem I ratenden Höhenleitwerk versucht, aber mit nur penngem Krfojt;.
Aus deni Vorstehenden geht hervor, daß der Mndcllllujrkl»b ..LFN" eine besondere Bedeutung für den schwedischen ^Jo-ilelbe^etnu« gehabt hat. Eine entsprechende Bedeutung auf di^ru I pebi !■ te ile- Fliifie* vtm H timmiinotor-Fl u«model len komm I ib'iu Klub .. \ inira riKi" ?u. Hier hal der t eehu i-elie
(!<u:S). 4
UmlHlllltg
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AhU, & Schwedisches (Jutnnütnotur-Plii^mifdell mit storomUhigom
einen ziemlich tanken und rechteckigen Rumpf, an dem der rechteckig geformte Tragflügel mit abgerundeten Flügelenden tiefe tilgt ist. Das H ühenleit werk liat die gleiche einfache Form wie der Trag Hügel. Auf ihm silzt das Seilenleitwcrk. Der Fl ügel hat ..|iu! \ dihedralc-* Form (d. Ii.. ist vielfaeh \-füimig geknicklj und is| mil dein Fliigel|irnlil ..Chirk Y", ..RAF 32". ,,KiiTeJ*" oiler „Gätifugeii" ausgerüstet,
Das ilenmrkouswerlesle hei den schwedischen Cummi-lunLur-FlugmodeElcn ?iud die grotten Luftschrauben, die., wie wir hier gi1 ii. die Flugmodelle ../um Himmel nupiH'-sangen". Die hellen KrgclmU-e mil flUiumimolur-FlunmoilrI-len wurden L942 von einem Mitglied des Klubs „LLIM" erzielt, dessen GLimmimnlur-KlLigiundcJ|e. da- eine muh dem anderen gestartet, iiher 20 Minuieu in der Fufi geblichen sind.
Ein gutes Hilf»iuitiöl, derartige Zeiten zu erzielen, berulil lii der von den Schweden siel angewendeten ..krax'M Jummi-zuütorumlcnkung. so genannt narli dein Geräusch. da* t\&.* I' 11 ■1 iL! o e I e 11 während de> ¥ Inges van sieh gibt. Rei dieser 1 jimouiuioLor-L mienkuug beiluden -ich im Hinterteil deRn rupfe* zwei gleichgroße. üherciunudcrlicgeDdc Zahnräder. Jedes der Zahnräder i-t iiher den ühiieheu (rummieuclliakcu mit einem f !u mmiuiolor verbunden. Das vordere Filde de? oberen (rummmmlurs liegt im (riunmicmlliakru der Ltif.t-seil rauh emve II et das des anderen .Mo Mir* in einem festen f ruuimieudliaken im \onlerleil des Rum(>fe&, Wird die Luftschraube gedrehL dreht sich aneh der obere f*iinimi~ slrang. 13ei ejjict gewissen Aufdrrh*ahl geraten ruckariig die Zahnräder in Th-wegiuig. und der niilrrc Gummis!rang beginnt, sich /u drehen. M#n erhiilt auf diese Weise eine hohe Aul zich/ahl und somit eine lauge Laufzeit desMulors. I.etzlerr i*t Minder als jene Zeit., die man hej einem einfachen, d. h. u ieht u muelenk I eil (i nininimol ur erzieh. Diese r .. K raw" in 'S ereinigimg mit dem riebengruben T.uft-■Lhrauhendnreh-messer verleihI dein siLlnt edjselieu Ginnmioiolor-FIM^mndell die Fähigkeit, unerhört -leil Lind laim «uojanernd zu stellen. Dauaeh folirt dann ein sehünor und langer Gleitflug. Die
Sinn der Schweden seinen he sonderen Au-druck finden kftlltien. Sehuell hat man ileu Motorflug zu Leistungen pe* hraelit. \on denen maii vi»*llei*liI »agen kann. duU sie zu den hervorragcnd-teu in aller \\ eil gehören« Diesen Lrfolg verdankt man zum großen Teil dein 1 instand, dah* man sieh heim Bau d|rr I iumiuimulur-Fliiguind>>lle des leielit zu hear-heilenden Jial-aholze* bedient.
\ueh et u a ein jähriger \ erMirh-arbeit tili t Gumniimolor-Flugmodclleu Iteganu eine Standardisierung sie Ii bemerkbar zu ina< heu. Halle mau siell am Vlifaug Ulli Flugmodellen mit extremer aerod) naiui-elier Diinlihihlnng versiudil. lialle man Flngmoilelle mit hoeh^rlegli'iu Flügel, mit 1 ratendem Höhenleitwerk, mil aoklappharer Fnftsehranhe niul Kin/ieh-fahrwerk. mit i'inhlül 1 liger Lnfl-ehratiht* und viiden anderen technischen Feinheiten gehant. sö lernte man hahl einsehen, daß ebenso ante, wenn nieht he--ere Krgehtii»*c mit den 11 i i '■ i1 ■ 11 f ■ 11 ein far heu Flugmodell mustern erziel I werden konnten. Das neuzeilliehe schwedische Molurllngmtiddf hal
■lhh. \> J'-er'stiiiig.s - friimnumolor - Ffitgmwh'U, iffitsru (fiinuni
Afttt- 5. Itiuttirgvtreiie Nite)thildung eint* svhneilUchvti Jtig iljlit» ; cn Ii vs
M>h. 'Ä ii ii ii \ zeigen zwei sehwedi-ehc Lei-tungs-Cummi-uhi lor- Fluiiuioilelh1,
.ModellsegeF und .\hoiellmolorllng. heide hahi-n die Herzen der seh weil isrheii ModellMieger ge^mmen. AluT auch ttiftp--tühliehe A ii -ehan mig—Fl ngiuode] |r an - 11 tdz sind seh r iiehl. besonders tlie neuen -eliw edi^ehen Ffüg/ettguÄll-umsier. ferner der herühmle Sink» !u H7 und iiherhaupt jdh' l,L]ugj/euge^ die jel/l auf den Schlich if eldern (re-ehich!«' tnaehcii. werden in a J.i-tahlieh verkleinert nai Ii gehallt. Die Schweden nahen wie die Deulsehen >3nii für das Fraklische liii■ J Terhiii-flif. Die- uml die Llazn^''fiiui•sc handuerkIit Iir I lendi tekliehkeii huhen da/n licigclragen. dal! die nalurue-1 reuen, hänlig sogar flugfähigen Flugmodelle in Sehalenhan-wrise uu d an eh die AnseliaLiuiigr-'Flugiiiudclle aus Ho!/ Hwstersl iiek e für Conan igkei l -iiiih ( hier, was i&\ \ man anders von dem auf den \hh. 7, um! 6 jie/eiglen nalurgelreuen A ach bau eine* seh wedi-elieu Jagdihnizeuge- ?agenV \ lle Steuerwerke können * nni Füll reoitz aus he weg I werden. Kin riehliges Kunkgerüt ist eingrhauT. Fio \ollkommen niaK--lä hl ich er I-lu^zeu^füli i er silz. in der Kabine« Inigl einen nialj-lahlir heu Fal Felurm-ai k mit en I fnl iharem Falls* hirru. stützt den Aarken au die federnde E ehue. Kine rii'htige Kartenta-ihp hangt au seiner Seite. Die Leueht|>i^|n!c lieg! griffbereit in ilirer T;i-ihib. DainiI 3-1 läu^sl uichI alles aufgezählt, I "i"Vi ii Ii ii I -eiin u Li v iliieh das eiu/iehlni rc lahr-
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Modellflug
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gestell und die verstellbare Luf(schraube. Das ist. wie wir es nennen, ein ..hundertprozentiger Flugmodellbau". Das Werk ist dem Meister gelungen!
Eine rckordschnellc Entwicklung InnVn die schwedischen Benzinmotor-Flugmodelle genommen. Dieser Zweig der Model III uglechnik ist noch jung, aber trotzdem hat man vermocht, schon 19:12 eigene Meisterschaft s weit he werbe mit diesen Flugmodellen durch?.uführen. Niehl genug, daß die Schweden eigflne Flug werke im Benniiinn>lor-Flug'modellhau entwickelt haben, sogar ein schwedischer Ben/iuuititor hat da:. Licht der Welt erblickt. Einer ist vielleicht nicht das rirh-lige Wort, denn ea sind viele Motorenmuster geschaffen worden, aber bislang wird nur ein Motor serienmäßig zum Verkauf hergestellt. Er trägt die Bezeichnung „Gl>u* und ist von dem erfolgreichen italienischen Musiker Carlo Pinotti konstruiert, der nicht nur der bloße Konstrukteur des Motors ist, sondern selbst auch jedes ein/ebie Exemplar gebaut hat — und es sind (leren nicht wenige. Dieser Motor ist übrigen* deutschen Model Iii iegern nicht ganz unbekannt, du er in einer deutsehen Luftfahrtzeitsc.hrift erwähnt wurde
In letzter Zeit hat man versucht, eine gute Diesel motor-koustruktion herauszubringen. Die Ergebnisse sind bis heute so erfreuliche, daß man hald eine Menge interessanter weiterer Neuigkeiten erwarten darf. Abb. 7 Klagt ein Upisrh schwe-
Abb. 6. Der Rumpfkopf des Flugzeugmodrfls der Abb. 5.
Abb. 7. Schnittiges schwedisches Benzinmotor-Flugmodell, das mit einem ,.G. P.^-Motor ausgerüstet ist
disches Benzinmotor-Flugmodell. Es wurde für die in Malmü herausgegebene schwedische Zeitschrift ,.SvensW Flygtiduing" (früher „Flygtidniugen"') konstruiert und gebaut. Die genannte Zeitschrift veröffentlicht in jeder Nummer eine Bauzeichnung eines gediegenen Flugmodells, ferner Aufsätze über brennende Fragen im schwedischen Modellflug. Sie bringt Neuheiten aus der Heimat iiinl dem Ausland und trügt sojniI dazu hei. den schwedischen Mortelliliig zu fördern.
Dies war in Kürze eine kleine Zusammenstellung i (um Leistungsstand des heul igen schwedischen MorteMfluges. Die Aufstellungen erbeben keinen Anspruch darauf, vollständig zu sein. Aber sicher ist es in diesem Aufsalz, gelungen, dem deutschen Modellflieger einen kleinen Einblick in das Tätigkeitsfeld »einer schwedischen Sportfreunde zu geben.
Mit besonderem Interesse blicken wir schwedischen Modellflieger der Stunde entgegen, wo es uns möglich sein wird, unsere deutschen Kameraden im friedlichen und edlen Mo-di'llflug-Weltkamjif zu treffen. Dali es ein spannender Kampf sein wird, ist sieher. denn wir sind nicht ganz unvorbereitet, worüber diese Zeilen eine Vorstellung geben können. Also, deutsche Modellflugkaiiieradeu: Wollen wir hoffen, daß die Zeit nicht mehr fern sein wird, in der wir im friedlichen Modellflng-Wettkampf unsere Kräfte messen!
Gedanken zur Kurs-Selbststeuerung von Flugmodellen
Von NSFK-Truppführer Egon Sykora. Dresden Teil II
Der nachstehende Aufsatz soll dit bereits begonnene Ce* da n ken reih i- fortsetzen und unter Berücksichtigung der Weiterentwicklung; etwas naher auf die leehnisehc Gestaltung der Kurs-Selbststeuerungen von Flugmodellen eingehen.
Der Umfang des Stoffes und die Kompliziertheit der einzelnen Fragen gestatten nun allerdings nicht, die einzelnen Bauelemente erschöpfend zu behandeln. Die hier geschilderten Ausführungsbeispielc sollen daher in erster Linie dazu dienen, die behandelten Fragen leichter erläutern zu können. Die Beschreibungen sind so abgefaßt, daß für eine praktische Anwendung zwar das Prinzip voll gültig ist. keinesfalls stellt aber der in manchen Fällen überaus einfach ge-M'hildertc praktische Vorgang den unter allen Linstanden brauchbaren und einzigen Lösung* weg dar. Hier muß yiel-mebr noch in sehr starkein Maße von dem ModellJlieger gearbeitet werden, der Teile bauen und anwenden v Ml. Für den Aufbau und die Erprobung der am Ende geschilderten umfassenden Steuerung sind niehl nur Kenntnisse iiotii;- die nur durch jahrelang^ Arbeit auf diesem Sachgebiet erworben «erden können, sondern auch besonder« beschaffene Flug-
geländc, die den allerwenigsten Modcllßiegern zur Verfügung stehen. Der Aufsatz soll daher in ersicr Linie Anregungen dazu geben, daß sh'h ein breiterer Kreis alj* bisher mit diesen außerordentlich interessanten und nneh wichtigen Arbeiten befaßt- damit einmal ein selhslgestencrles Flugmodell inil einer brauchhüreu Anwemlungsuiöglichkeit entsteht.
Im ersten Teile (Heft 31943) wurde festgestellt, was zur Frrciehniig einer annehmbaren Puch tu ugssteu erntig eines Flugmodells sowohl vom impulsgebendcn Teil, der eigentlichen Steuerung, wie von dem verarbeitenden Teil, den Stcnermotoren, verlangt werden muß« Ks sind mindestens die Punkte: Seile, Größe und Geschwindigkeit der Kursabweichung zu erfassen und auszunutzen*
Im einfachsten Falle vermag eine Steuerung, die aus einem Magnetkompaß und einem Wcudezeigerkreisel kombiniert ist, diesen Anforderungen in Verbindung mit Storsrh rauben in den Flügeln zu genügen.
Der Kompaß sollte als Flüssigkeitskompaß aufgebaut sein (Aldi, 1). Die Flüssigkeit ist ein Elektrolyt. Der Strom unserer HnrdhalU'rie Hießt dauernd durch den Kninpüß. dn-
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Modcllflug
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mit also lim' Ii die leitende Flüssigkeil, da:. Elektrolyt. Dabei kann eine Zersetzung etwaiger Metallteile und eine störende Gasentwicklung auftreten. Die Elektroden, die in dem Kompaß angebracht werden müssen, dürfen daher nur au« Kohle bestehen. Alle Metallleile (auch die Magnetnadel selbst) müssen mit einem Isolieranstrich versehe» sein. Die Flüssigkeit muß wenigstens eine Zeitlaug dem Hauptteil der Gasentwicklung, der Wusserstoffenlwickhmg, entgegenarbeiten. Daher muß das Elektrolyt ein Oxydationsmittel enthalten. Diese Lösung ist allerdings immer frisch su verwenden!
Die Stromzuführung erfolgt über eine große Kohleelektrode, die ein Teil einer Kugelschale ist. An jeder Seite der Magnetnadel sitzt, leitend verbunden, ein Teil einer kleineren Kugelschale, ebenfalls aus Kohle. Die Magnetnadel erhalt den Strom auf der einen Seite und gibt ihn an der anderen Seite wieder ab. Bogenförmige Isoliersloffstreifeu verringern das Volumen des Gehäuses und damit das Gesauit-gewicht der Anordnung. Der Spannungsteiler auf der siuie. ren Seite des Gehäuses besteht aus zwei winkelförmig ausgebildeten EndklÖtzen. Der Endausschlag der Magnetnudel wird durch Isolierstoff anschlage begrenzt. In dieser Stellung sollen die Pole der Nadel immer noch etwa 0,5 mm vom festen Pol entfernt sein. Das Kompaßgehäuse kann aus Zelluloid hergestellt werden. Es muß mit einem Flüssigkeitfang und einem Gasabzugstlom ausgestattet sein.
Der ganze Kompaß muß möglichst weil von den Eisenteilen des Flugmodells entfernt, zweckmäßigerweisc federnd, aufgehängt werden.
Der Weudczeigerkreisel (Abb. 2) benötigt keine sehr hohe Umdrehungszahl. Ein Spezialmotor ist daher an dieser Stelle entbehrlich. Er kann durch einen handelsüblichen Kleinmotor oder über eine Düse mit Luft angetrieben werden. Der Autrieh mit Luft ist besonders zweckmäßig, da dadurch die Belastung der Bordbatterie entfällt. Der Kreisellagerrabmen besteht aus Metall und erhält über mindestens ein Metalllager den Strom. An der einen Seite der Rahmeuwelle wird der Schleifer für den Spannungsteiler befestigt, der auf einem Widerstand schleift. Der Widerstand wird in seiner Form etwa der Skizze entsprechend aufgebaut und tnit Chromniekcldrahl 0,15 gewickelt. Die Anschlußstellen werden etwas hochgebogen und dienen gleichzeitig als Ansehläge.
Baut man ein größeres oder schnellßiegendes Flugmodell, so zeigt es sich, daß die Kraft eines kleineu Daimon-Motors für den Antrieb der Störschraube nicht ausreicht. Man muß schnell laufende Spezialmotoren oder mindestens die größere Type von Daimon verwenden. Derartige Motoren haben aber einen Strombedarf, der auch über die Belastbarkeit des Flüssigkeilskompasses hinausgeht. Die Einschaltung eines Relais m den Kompaßkreis ist notwendig.
Dieses auf Abb. 3 gezeigte Relais darf natürlich keiu einfaches Konlaklsystcm sein, sondern muß ebenfalls mit einem Schleifer auf einen Spannungsteiler arbeiten. Deshalb verwendet mau zweckmäßig einen passend bewickelten U-for-inigen Eisenteil, zwischen dessen Polen ein Dauermagnet drehbar augeordnet ist. Dieser Dauermagnet ist mit dem Schleifer verbunden und wird durch Federn in seine Null-lagc zurückgedreht. Als Ausschlagbegrenzer dienen wieder die Anschläge am Spannungsteiler.
Baut man die hier beschriebene Steuerung in ein Benzinmotor-Flugmodell ein, so fallen bei praktischen Versuchen sofort folgende Mängel auf:
1. Das Flugmodell steigt bei längeren Flügen bis zu seiner Gipfelhöhe. Es erreicht dabei Luftschichten, die u. U. infolge unbekannter Windverhältnisse Versa txers ohein ungen gegenüber dem Soll k urs mit sich bringen und eine Ziel best immuug erschweren.
2. Es ist oft notwendig, das Flugmodell, da gegen den Wind, in einer anderen als seiner Zielrichtung starten zu lassen. Da aber die vorherbeschriehene Anlage von Startheginn an eingeschaltet, also wirksam ist, wird der Start häufig gestört; denn es entstehen durch die Stöße beim Bollen gern Ausschläge, die falsch sind.
Das Flugmodell muß daher mit einem Höhende« renzer und einem Schaltwerk versehen sein, das die Steuerung erst nach einwandfrei vollzogenem Start einschaltet.
Der Höheuhegrenzer wird aus einer Baromelerdose und einem einstellbaren Kontaktpaar aufgebaut (Abb. 4). Es
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Abb. 1. Flüssigkeitskompaß
l — '-. ■ •<-■ i.-ißnadi f. 2 Isatierstaffansehläge, 3 = Endklotse de* Spp■■-teiforj, 4 = Elektroden der Magnetnadel, 5 = Elektrode für die Stromtufäh* rang. 6 — bogtnfijrmiga fsalicrstoff&tFvifen, 7 = Ft&ssigkeitsfung+ 8 =□ Ein* fulhtatzm* 9 = Gnsabziigadom, 10 = Deckel den Flii3sigk.titg)behäiierx
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Abb, 2i Wendeseiger-Kreiset
I = MelnUagerfür den Kreiset rahmen f Zuführung! pol), 2—- Kreiselrahmen, 3 — Antriebsdüse* 4 = Kreisel, als Turbinenlänfer ausgebildet, 5 ■= Isotier-stwßtager, 6 = Sehleiffeder^ ?=; Anseht üge d^s $po\ti.riu.ngitteiler* Widirrtand^ 3 = Wideratn-ndsteil 9 = ii ft :' ielb sJ i" -l
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Abb. 3. Verstorkerrelain I mm U-f-." ■'■ r Mognetkärper aus lamellierletn Einen, 2 = Spulen, 3 m Pol-srhuhe* 4 = tfrehhor gelagerter Permanentmagnet, 5 = mit 4 gekoppelter Srhleifer, 6 Rlirkstellffdern ( Sf mm iufiihTnng)i 7 •=* Spannungsteiler
Modell fing
B.1.R (19^!- N. t
empfiehlt ttichi ähnlich der Skizze 7.11 arbeiten, da durch die 1:I, Iii'':■ 1 :i 1 ■ .■. ein genaueres Eiuslelleu möglich wird, um) da man mit dem Zeigersystem leichter dem Uesnnanz-flatleru der Dose hei bestimmten Drehzahlen dys Mülors entgegenarbeiten kann. Mit den Kontakten des Systems schaltet mau einen Stromkreis, der entweder eine Drosselung der Caszufuhr oder eine Verstellung des Höhenruders auslöst.
Die Eiustcllsrhrauhc dient zur Einstellung der Dienslhöhe des Flugmodells, Diensthölle - größte Hindernishöhe auf dem Flug weg ~f~ Sicherheit.
Abb. i. IfShenbegreiisur
Bnraineter'inte. 2 = Koppel°elenk, 3 = Kttntakllirhel. if- - Kinsttll-
Der Sicherheilsschalter für die .Steuerung niiiiJ diese erst nach erfolgtem Start einschalten (Abb. 5). Es wäre wünschenswert, wenn er auch nach der Landung wieder abschalten würde. Die Freigabe darf aber nieht unmittelbar nach denn Abheben, sondern erst eine Weile danach erfolgen. Das sind Aufgaben, die von einem gewöhnliehen Zeit-sehaller nicht immer zuverlässig erfüllt werden, besonders dann nieht, wenn über die Dauer des Slartvorgauges und des Fluges wenig bekannt ist. Als ein einfacher Lösiiugsweg sei daher die Kopplung eines Schalters und einer Verzögc-riingseiiirichluug mit dem Fahrgestell beschriehen.
Das Fahrgestell ist mit seiner hinteren Strebe drehhur (gefedert) an dem Fluguiodcllrunipf befestigt. Die Federung der Vorderslrebe ist weicher. Mit der Vorderstrebe ist eine Schaltstaugc gekuppelt, die dann, wenn das Flugmodell auf dem Boden steht, ein Koiitaktpaar öffnet. Sobald aber das Flugmodell fliegt, das Fahrgestell damit etwas herabsinkt, wird der Kontakt geschlossen. Dieses Kontaktpaar stellt den Hauptschalter dar. Es wird zweipolig ausgebildet. Damit nun ilie Steuerung aber erst nach ein paar Sekunden Flug eingeschaltet wird, verwendet man eine vom Fahrtwind angetriebene kleine Luf tsehraube. Diese dreht eine Gc-windcwclle. Auf dieser Welle sitzt eine Mutter, die durch eine Führung am Mitlaufen gehindert wird. Erst, wenn diese Mutter sieh auf der Welle lang gesehraubt hat, erreicht sie eine Feder, die mit dem bereits beschriebenen oder einem linderen Kontaktpaar in Verbindung steht. (In der Skizze werden die Kontakte erst von der Schraubenmutter ganz
zusammengepreßt.) Die mit dem Fahrgestell verbundene Schaltstaugc ragt dann in den Luflsrhraubeiikreis dieser Steuerschraube, wenn das Flugmodell auf dem Fahrgestell lastet. Kommt ein derartiges Flugmodell beim Start einmal infolge ungünstiger Budengestaltuug nicht frei, so tritt nie die Steuerung in Kraft. Landet ein so ausgestattetes Flugmodell, so wird mit der Bodenberiihrung des Fahrwerkes die Steuerung ausgeschaltet. Der beschriebene Mechanismus kann auch noch zum Ausfahren der Schleppantenne mitverwendet werden.
Die nächste Sorge ist: Wie bringen wir unser Flugmodell wieder herunter? Bisher übernahm ein Zeitschalter diese \ufgahe. ]\ach einer vorbestunmten Zeit wurde der Motor ausgeschaltet.
Wenn das Flugmodell durch die Wirkung des Höhenhegreu-zers sich nicht uu unbestimmten Höhen befand, kannte erwartet werden, daJ3 es innerhalb einer kontrollierbaren Zeit landete. Es kann aber sehr leicht geschehen, daß das Flugmodell durch die Wirkung lies Zeit seh alters außcrhalh des Ziclplalzes landet und dadurch schwer beschädigt wird, vielleicht auch lange unauffindbar bleibt. Dies ist fast immer der Fall, wenn zwischen Start- und Zielplalz größere Entfernungen überflogen werden müssen und die notwendige Flugduuer nicht vorher ganz genau bestimmt werden kann. Hier wäre es wünschenswert, die Abschaltung des Motors und die Landung des Flugmodelle durch eine Art Fernsteuerung auszulösen. Wenn der Flugweg gjnz sicher eingehalten wird, kann diese Auslösung z. B. durch eine Funkhake mit Kichtstrahler ujch oben, wie sie iiu Luftverkehr schon lauge verwendet werden, erfolgen (Landereicheuhake Tür die Blindlandung). Die Auslösung braucht aller nicht durch
Abb. 5, Sick/:rhriisschalf(T
I = hintere FnhrH'rrkitxtrrhr. 2 = ^tfailrrlrf Lager. 3 - variirm Fnlirwcrk3-srrcfcr, 4 = Federung von J, S Schnlltlange. 6 — Lvftsrntiwbe der Ker-Ttögctungtrintichtwi«. 7 = /.ngffran£, £= GtHtndetcettr, 9 = Ltinfmntttr. 10 = Füfirttttizixlinigr, 11 -n. keKttfirhc Kftntaktfedrr mit Fühler =rir Lnuf-intitter, 12= Aattfrlng-Kontahtfc-iicr
kann
F, auch durch Schall oder Licht er-
Fuuk, sie folgen.
Et* besieht die Absicht, in einer Fortseizung dieses Aufsatzes derartige ferngesteuerte Ausltiäceinriehliiugeu zu beschreiben.
Inhalt des Schriftteils
Sfitc
Tod der großen Tratisj^orLkiste! Vun I fifjc. G. Sult . . , 41 bedanken zur Kur^Selhstsleuernng von Flug Modellen.
Der Modellilng m Sehtveden. Von LJf HjIUj- und Vü" ^SFK-Trupp Führer Egon Sykora......46
Wilhelm Liedholm.............44 Ufliipläti; "Uiueldeeker-Segelnngmodell. Von NSFK-
0herLrnpnFührer H. Wieguudt
Hinweis zum Urheberrecht
Erlaubnis zur Retro-Digitalisierung und Veröffentlichung auf der Digitalen Luftfahrt Bibliothek am 2. Mai 2022 erteilt durch die Maximilian Verlag GmbH & Co. KG. Die Zeitschrift „Deutsche Luftwacht - Ausgabe Modellflug“ wurde von 1943 bis 1944 über den Verlag E. S. Mittler & Sohn, Berlin, vertrieben. Rechtsnachfolger ist die Koehler-Mittler-Verlagsgruppe, heute ein Unternehmen der Tamm Media, Hamburg.
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