Modellflug-Zeitschrift Deutsche Luftwacht 1942 - Heft 7
Die Zeitschrift „Deutsche Luftwacht, Ausgabe Modellflug“ wurde im Zeitraum von 1942 bis 1944 vom Reichsluftsportführer des Nationalsozialistischen Fliegerkorps als Propaganda-Heft für Modellbau und Modellflug herausgegeben, um das Interesse der Jugend an der Luftfahrt und Luftwaffe zu fördern.
Das Heft 7/1942 behandelt u.a. folgende Themen
Äußerste Sparsamkeit im Sperrholzverbrauch; Werkstoffbedarf für Flugmodelle; Die Bedeutung des Randwiderstandes; Balsaholz-Schleifmaschine für den Flugmodellbau; Ein Beitrag zum sparsamen Gebrauch von Zellulose-Klebstoffen.
Zeitschrift in Textform
Herausgegeben unter MitWirkung des Reichsluftfahrtministeriums durch den Korpsßihrer des Nationalsozialistischen Fliegerkorps
DEUTSCHE LUFTWACHT
Modellflug
SchriftUUung : NSFK-Sturmführer Horst Winkler
Nachdruck nur mit Genehmigung gestattet. Für unverlangte Niederschriften übernimmt die Schriftleitung keine Gewähr
MODELLFLUG BAND 7
N.7 S. 65-72
BERLIN, JULI 1942
Äußerste Sparsamkeit im Sperrholz*Fet*brauch
Von NSFK-Hauptsturmfdhrer Wilhelm Haas, Berlin
Sperrholz war schon in Friedenszeiten ein hoch werliger Werkstoff, mii [lern eil) gewissenhafter Modellflugausbilder so sparsam wie möglich umzugehen pflegte. Um die Jungen zur nötigen Achtung vor diesem Werkstoff und zu seiner zweckmäßigsten Ausnutzung zu erziehen, ließ er sie deshalb nicht nach eigenem Ermessen von den Flutten absehneiden, was sie — meist sehr großzügig — gerade für notwendig hielten, sondern leihe ihnen die für den Bau der einzelnen Flugmodelle erforderlichen Mengen in bereits zugeschnittenen Stücken zu. Er achtete ferner darauf, da II für kleinere Werkstücke jedesmal die Kiste für Sperrholzabfälle sorgfaltig durchsucht w'urde und daß nicht etwa ein Junge auf den Gedanken kam, für eine bei der Bearbeitung vielleicht zu Bruch gegangene Rippe eine neue Tafel Sperrholz an einer der vier Ecken anzuknabbern. Jutigen sind in dieser Beziehung überall gleich großzügig, und wo der Ausbilder die planmäßige Erziehung zur Sparsamkeit und werkgerechten Ausnutzung des Werkstoffes verabsäumt, läßt Bich noch in jedem Falle ein mindestens verdoppelter Verbrauch an Sperrholz feststellen.
Mehr uoch als früher ist beule, hei der kriegsbedingteu Verknappung aller Hölzer und ihrer zentral gesteuerten Zuteilung an die Verbraucher, äußerste Sparsamkeit das oberste Gebot. Jeder Ausbilder trägt heute in dieser Hinsicht eine noch größere Verantwortung als früher. Er muß eich dessen bewußt «ein, daß auch hier die alle Erfahrung gilt, wonach viele Wenig ein Viel machen, und daß, auf das Ganze gesehen, ein jährlicher Mehrverbrauch von nur zwei oder drei Platten in einer Werkstatt «ich zu astronomischen Zahleu in der Ge-samtarheii ans warbst.
Aus diesem Grunde bringt das vorliegende Heft eine Anzahl Cberskhlszeichnuiigen für die zweckmäßigste Aufteilung des Sperrholzes, das in den Modellfluggruppeu beim Bau der ISSFK-Flugmodelle (einschl. Hoehsiartrolle) benötigt wird. Dem Ausbilder wird empfohlen, diese Zeichnungen auf fester Pappe aufzuziehen und in der Werkstatt auszuhängen. Weitere Stücke werden, ebenfalls auf Pappe aufgezogen, im Schrank eingeschlossen. Sie dienen dem Jungen beim Bau des Flugmodells als Luterlage für die Übertragung der Bippen, Spanten und sonstigen Einzelteile auf das von Ausbilder ausgehändigte Stück Sperrholz. Für das gleichmäßige Aufzeichnen der Bippen benutzt der Junge dabei die von ihm angefertigte und vom Modeilfiuglehrer geprüfte Musterrippe. Dieses Verfahren ist aus Gründen der Schulung zum werkgerechten Arbeiten der Benutzung einer bereits in der Werkstatt vorhandenen Ripnenschabloue vorzuziehen. Ähnliches gilt für das Aufzeichnen der Spanien, hei denen es jedoch genügt, wenn der Junge wenigstens einen nach der Spaut-tahelle zeichnerisch ermittelt, während alle übrigen mit Hilfe eines Schablonen satzes angerissen werden können.
In den Übersichtszeichnungen sind die einzelnen Teile Hippen. Spanten, Bandhögeu usw.) gruppenweise zusammen-
gefaßt. Dadurch hat der Junge die Möglichkeit, das zugewiesene Stück Sperrholz in Einzelstücke weiter aufzuteilen. Das Aussägen der verschiedenen Teile wird auf diese Weise erleichtert. Wichtig ist jedenfalls, daß der Junge durch die Aufteilung des zugewiesenen Stückes von voruherein sich einen Überblick über sämtliche erforderlichen Sperrholzteile verschafft.
Gleichzeitig mit den Übersichtszeichnnngen wird eine Aufstellung über die wichtigsten Werkstoffe gegeben, die für die einzelnen Flugmodelle erforderlich sind. Die angegebenen Werkst off mengen sind ausreichend bemessen. Nach den gemachten Angaben kann der Ausbilder den erforderlichen Bedarf für eine Modellfluggruppe sofort überschlagen. Nimmt er zu den leicht nach oben abgerundeten Zahleu uoeb einen Mehrverbrauch von 20 vH. der angegebenen Mengen an, der Tür eine gegebenenfalls notwendige zweite Anfertigung einzelner Teile erforderlieh ist, so hat er den tatsächlichen Bedarf genau errechnet.
Zu der Sperrholzaufleitung für das Segelflugmodell „Rhön" ist noch zu bemerken, daß die beiden 1 mm-Stücke auch auf einer Platte von 500 X 500 mm untergebracht werden können. Teil 33 muß in diesem Fall wegen der Querfaser rechts neben die Spanien gesetzt werden. Alle übrigen Einzelteile lassen sich bequem verteilen. Aus 1 qm Sperrholz können bei dieser Aufteilung vier Platten herausgeschnitten werden. Allerdings wird auf diese Weise von vornherein 20 vH. des erforderlichen Sperrholzes mehr gegeben, so daß sich die gesamte Aufteilung noch etwas auflockern läßt.
Daß bei allen Sperrholzaufteilungen äußerste Sparsamkeit Grundsalz ist, wird der Ausbilder sehr bald feststellen können. Deshalb sind auch für das 2 mm-Sperrholz des Segel-riugroodells „Rhön" zwei Stürke gewählt, weil bei nur einem, entsprechend größeren Slück infolge der Querfoser der Tragflügelaufluge der Abfall zu groß sein würde.
Schließlich sei dem Ausbilder noch empfohlen, die zugewiesenen Sperrholztafeln an Hand der Übersrichtszeiehnungen gleich bei Eingang entsprechend aufzuteilen. Da die Platten bekanntlich in verschiedenen Größen (1000 X 1000, 500 X 1000, 1200 X 1200mm) geliefert werden, ist zu überlegen, welche Aufteilung den geringsten Verschnitt ergibt. Die kleinen handlichen Stücke können bequem in einem Schrank untergebracht werden. Damit sie sich nicht werfen, empfiehlt es sich, sie entweder mit Gewichten zu beschweren oder mit Schraubzwingen zu pressen.
Mit der Veröffentlichung der Sperrhulzaufteiluiigen erfahrt die Arbeit des Modellfluglebrers eine Erleichterung, die er dankbar begrüßen wird. Darüber hinaus stellt diese Maßnahme einen weitereu Schritt auf dem Wege der Vereinheitlichung der gesamten Ausbildung im Modelläug dar, ist letzten Endes also nur die folgerichtige Durchführung des für alle Modellfluggruppen verbindlichen und einheitlichen A usbildungsplane».
Werkgtoffbedarf für die einzelnen Flugmodelle
Fla cbrnmpf-Gleit Angin od eil (große Anarahrung)
Smm die/:
■tie-
Etnhelto-Segelflugmodell „Jungvolk"
1 Stack 10 Stück 100 Stack
Sperrholz 1 mm in qm........ 0,04 0,4 4
Sperrholz 5 mm in qm........ 0,015 0,15 1,5
Kiefer 3 x 5 mm in m....... 3 30 300
Kiefer 2 X 7 mm in m....... 2,6 26 260
Kiefer 3x3 mm in m....... 1,5 15 150
Kiefer 7 X 10 mm in m....... 0,04 0,4 4
Bespannpapier 40 g'm2 in Bogen 1 10 100
Zelluloseleim in g............ 35 350 3500
Glutofix in Beutel............ — V* 5
Modellflug
67
Segelllogmodell nRh5n"
Zclluloseleitn in g . Glutofix in Beutel
1 Stück 10 Stück
60 600
— 1
100 Stück
6000 10
Bd. 7 (1942), N.7
Die Bedeutung des Raudwiderstandes
Von Uffs. Gt Süll, KönigsberglPr.
Wenn man von den Leistungen eine« Flugzeuges spricht, so ist damit fast Immer direkt oder indirekt der Begriff „Gleitwinkel" verbunden. Der Tangens des Gleitwinkels, die sogenannte Gleitzahl, wird ausgedrückt durch das Verhältnis vom Gesanitwiderstand zum Auftrieb. Bei Flugzeugen beträgt nun der Widerstand des Tragflügels rund die Hälfte des Gesamtwiderstandea; man erkennt daran, welche Bedeutung der genauen Berechnung des Tragwerkes beige* messen werden muß.
Bei unseren Flugmodellen ist der Anteil des Flügelwiderstandes jedoch noch weit größer, weil die vielen widerstanderzeugenden Teile am Rumpf wie Windschutzscheiben, Ruderhebel, Griffe usw. fortfallen. Es muß daher der Durchbildung des Tragwerkes ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Der Widerstand eines Tragflügels wird zerlegt in den Profilwiderstand Wp und den Randwiderstand Wf). Wp ist der Widerstand, den jeder Körper der Luftströmung entgegensetzt. Fr ist im praktischen Anstellwinkel her eich annähernd konstant. Von anderer Art ist jedoch der Bandwiderstand Wi, dessen Zustandekommen hier näher erklärt werden soll. Die Umströmung am Tragflügel erfolgt nur dann genau in der Anblasrichtung, wenn, theoretisch gesehen, die Spannweite unendlich groß ist. Da dies praktisch nicht der Fall sein kann, tritt an den Fnden des Tragflügels ein Ausgleich des Druckunterschiedes zwischen Ober- und Unterseite ein in der Weise, daß die Luft von unten nach oben strömt (Abb. 1). Dadurch wird die Luft auf der Unterseite nach außen, auf der Oberseile nach innen abgelenkt (Abb. 2). Diese Bichtungsänderungen sind auch noch hinter der Hinterkante des Flügels in der Strömung vorhanden und erzeugen dort Wirbel, die nach dem Flügelende zu. der stärkeren Ablenkung entsprechend, zunehmen und sich schließlich in Form zweier Wirbelzöpfc als starke Widerstandszunahme bemerkbar machen.
Der induzierte Widerstandsbeiwert c,F i errechnet sich Ca1 F
nach der Formel: " 6B ' au^ ^eren Ableitung aus Raumgründen verzichtet werden soll*). Man erkennt, daß cK f im Polardiagramm eine Parabel durch den Koordinatennullpunkt darstellt, und daß diese Parabel um so flacher, und damit auch der Widerstand um so geringer ist, je kleiner F
das Seitenverhältnis —wird. In dem Polardfagramm
(Abh. 4) sind die Randwiderstandsparabeln für die Seitenverhältnisse 1 : 5 und 1 : 11 eingezeichnet. Addiert man zu jeder Parabel den konstanten Profilwiderstand cw p , so erhält man die Gesamtpolare der Flügel 1 : 5 und 1 : 11, Daraus geht deutlich die überragende Bedeutung des Seitenverhältnisses für den Gleitwinkel hervor. Dies ist der Grund,
warum Hochleistungssegelflugzeuge mit derart schmalen
Tragflügeln gebaut werden.
Oberseite mit Unterdrück
f/rterteite mitÜberdruck Abb. 1. Druckausgleich am Flügelende
Fföge/i>orderkante
Abb. 2. Ablenkung der Luftströmung auf Ober- und Unterseite
1) Der Randuiidersiand wird auch induzierter Widerstand genannt wegen seiner Ähnlichkeit mit Erscheinungen in der Flektrizitatslehre.
') F — Flügelfläche in in', b = Spannweite in m.
a fth'pse d Rechteck c Trapez d Dreteck Abb. 3. Auftriebsverteilung bei verschiedenen Flügelumrissen
Da nun der Randwidersland eine Funktion des Auftriebs ist, wird Cjßj = 0, sobald der Anftrieh verschwindet. Dies hat man ausgenutzt, indem man die Auftriehsverteilung über den Tragflügel so gestaltete, daß am Flügelende der Auftrieb und damit auch der induzierte Widersland gleich Null wurden. Hierbei hat sich die elliptische Verteilung als am geeignetsten erwiesen.
Diese Art der Verteilung kann auf verschiedene Weise erreicht werden. Am günstigsten ist es, dem Tragflügel eine elliptische Umrißform zu geben. Da die runden Kanten jedoch zeichnerisch und baulich große Mehrarbeit bedeuten, verwendet man in der Praxis meist geradlinige Umrißformen, von denen Rechteck und Trapez die gebräuchlichsten sind. In Abb. 3 ist der Verlauf der Auftriebsverteilung für ver-
1,6
Abb, 4, Parabeln, und Polaren
ächiedene Umrißformen dargestellt. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß der Trapezflüge] in dieser Beziehung dein elliptischen um ähnlichsten ist. So vergrößert sich z. B. der induzierte Widerstand gegenüber der rein elliptischen Auf-trrebsverteilung nur um etwa 3 vH, wenn der Flügel außen halb sp tief ist wie innen.
Die elliptische Auf triebe Verteilung läßt sieb ferner erreichen, wenn der Tragflügel verwunden wird. Man unter* scheidet aerodynamische und geometrische Verwendung. Bei der ersten ändert sich das Profil, das in der Hegel nach dem Ende zu symmetrisch oder S-förmig wird. Die geometrische Verwindung entsteht durch sinngemäßes Verkleinern des EinstellwinkelG nach außen hin bei gleichbleibendem Profil.
(Schluß auf S. 71)
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Bd. 7 (1942), N, 7
Modell flu«
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Es können natürlich auch beide Methoden gleichzeitig angewandt werden. Allerdings tat die Auftriebs?Erteilung nur bei einem ganz bestimmten Anstellwinkel genau elliptisch, nämlich wenn das Eudprulil so angeblasen wird, daß es keinen Auftrieh mehr liefert. Bei jedem Anderen, ob größeren oder kleineren Anstellwinkel, entsteht ein Bandwideraland, der jedoch meist so klein ist, daß die Vorteile der Verwindung überwiegen.
Es erhebt sich nun die Frage, wie man beim Entwurf von Flugmodellen den induzierten Widerstand zu berücksichtigen hat. Hierbei muß noch erwähnt werden, daß die Bedeutung des Randwiderstandes mit zunehmender Fluggeschwindigkeit abnimmt. (Deshalb hatten auch die alte Ausführung der Me 109 und zahlreiche andere Jagd- und Rennflugzeuge eckige Flügelspitzen.) So wird man z.B. hoch bei asteten Benzinmotor-Flugmodellen einen rechteckigen Tragflügel mit leicht gerundeten Flügelspitzen gehen, während ein Gummimotor-Flugmodell außen trapezförmige oder elliptische Flügelspitzen erhalten sollte. Bei den langsam fliegenden Saalflugmodellen ist dagegen die völlig elliptische Umrißform zur Selbstverständlichkeit geworden.
Beim Entwurf eines Flugmodells ist darauf zu achten, daß die Einzelteile gut aufeinander abgestimmt werden. So hat r. B. ein elliptischer Randbogen für ein Benzinmotor-Flugmodell wenig Zweck, weil der Widersland von Motor, Luftschraube und Fahr werk den Einfluß des Randwiderslandes gering werden läßt. Demgegenüber empfiehlt sich eine gute
Randbogen form immer für Leist ungssegel Flugmodelle, bei denen der Tragflügel den größten Teil des Gesamtwider-staudes bildet.
Die Anwendung von geometrischer Verwindung ist int Flugmodellbau fast ausschließlich auf Benzinmotor- und Segelflugmodelle beschrankt. Für Gummimolor-Flugmodelle ist es günstiger, wenn sie gar nicht oder nur ganz schwach verwunden sind, wahrend der Tragflügel eines Saalflugmodells überall den gleichen Einstellwinke! aufweisen muß, um Verdreh ungsbeauspruchungen des leicht gebauten Flügelgerüsl es zu vermeiden.
F
Zuletzl noch ein Wort zum Seitenverhältnis tt- Die Gleil-
o
Winkelverbesserung macht sich noch bis zu einem Seitenverhältnis von 1:10 bis 1 ; 12 bemerkbar. Darüber hinauszugehen hat für den Flugmodellbau keinen Zweck mehr, da dann die Bruchgefahr der schmalen Flügel eine höhere Baufestigkeil bedingt, so daß durch die Gewichtszunahme die Auswirkung eines noch flacheren Gleitwinkels durch dir erhöhte Sinkgeschwindigkeit wieder aufgehoben wird. Es ist schließlich noch zu beachten, daß bei einem kleineren Seitenverhältnis der Einstellwinke] kleiner gemacht werden muß.
F 1
da z. B. der Auftrieb, den ein Flügel mit p^ = -^- bei einem
Anstellwinkel von 4° liefen, von einem schlankeren Flügel F 1
mit jj- = schon bei etwa 2,5J erzeugt wird.
Balsaholz - Schleifmaschine für den Fingmodellhan
Von NSFK-Scharführer Werner Michaelis, Berlin-Spandau
( UaujHtehnung auf Stitt 70)
Balsaholz wird in den letzten Jahren in immer stärkerem Umfange im Flugmodellbau verarbeitet. Da dieses Hotz im Handel Balkenforni besitzt, müssen die Balken, bevor sie in die Flugmodellhau werk statt gelangen, in Bohlen, Brettern und Brettchen aufgeteilt werden'. Die Brettchen wurden bisher von Hund mit dem Schleif klotz auf die gewünschte Dicke geschliffen. Diese. Arbeit ist jedoch eine sehr zeitraubende und durchaus nicht immer einlache. Besonders längere Brctlchen zerhrechen hierbei sehr'leicht und erhallen nicht immer die an allen Stellen erforderliche gleiche Stärke. Mit der hier im Bauplau veröffentlichten Handschleifmaschine laßt sich jedes Brettchen, dessen Breite bis 60 mm betragen darf, mühelos von 12 mm auf 0,2 mm Dicke abschleifen, also auf Dicken, wie sie für Baisarohrrümpfe, Luf Isehrauben-btätter, Rippen und dergleichen mehr benötigt werden.
Der Bau der Einzelteile der Handschi ei fmasch ine
Der Bau der Schleifmaschine beginnt mit der Herstellung des Grundbrettes 1. Die Oberseite dieses Brettes muß eine völlig ebene und auch glatte Fläche bilden. Au die Unterseite des Grundbrettes 1 sind die Fußleisten 2 mittels'der Rundkopfholzschrauben 3 zu schrauben.
Die nächste Arbeit besteht im Bau des Lagerbockes, der sich aus den Teilen 4 bis 9 zusammensetzt. Bei der Herstellung der Durchlässe in den beiden Lagcrplatlen 4 ist auf unbedingt genaues Arbeiten zu achten. Dasselbe trifft für die Befestigung der Lagerbuchsen 5 zu, die mit den Holzschrauben 6 an den Lagerplatten 4 zu befestigen sind. Das Anbringen der Brücke 7 mittels der Befestigungswinkel 8 und der HoIzscb rauben 6 bereitet keine Schwierigkeiten. Es ist lediglich darauf zu achten, daß die Lagerplatten 4 genau in den Zwischenraum passen, der von den Schmalseiten der Brücke 7 und den Außenscheukebi der Bef estigungswinkel 8 gebildet wird. (Wer sich die Arbeit der Winkelherstellung und -hefestigung ersparen will, kann die Verbindung zwischen den Lagerplatten 4 und der Brücke 7 nach Tischlerart durch Zinken herstellen, fn diesem Falle ist die Brücke um 16 mm langer zuzuschneiden.) ,
Als nächstes wird die Wulzenachse 10 hergestellt. Das eine Ende erhält ein Gewinde, das andere eine Zentrierung, die für die späteren Arbeiten an der Drehbank erforderlicjL-is*^ Die Achse soll in den Lagerbüchsen 5 einen möglichst geringen Spielraum haben. Den Abschluß der Arbeit an der
Achse bildet das Bohren des Durchlasses für den Mitnehmerstift 11 und dessen Einziehen.
Die Schleifwalze 12 aus Hartholz wird zunächst mit einem um etwa 2 mm größeren Durchmesser vorgedreht, als es die Bauzeichnung vorschreibt. Sie ist alsdann mit einem 5,9 mm-Spiralbohrer längs zu durchbohren.' Bevor die Achse 10 in die Walze eingezogen wird, ist in der Mitte der Bohrung des einen Endes der Walze eiue Vertiefung zur Aufnahme des Mitnehmerstiftes 11 zu schaffen. Die Walze wird, auf der Achse sitzend, auf das richtige Maß nachgedreht.
Stückliste sur Balsaholz-Schleifmaschine
V
MM ; NS-Fliegelkorps (Hesse)
Die Schleifmaschine für den Flugmodellbau
Zum Beziehen der Walze hat Eich mittelstarkes Saudpapier Nr. 80 bewährt. Dieser Schleifbezug 13 wird auf die Walze geklebt, wobei der Klebstoff (wegeu der bequemeren Auswechselbarkeit) nur an den Bändern und an der Stoßstelle dos Schlcifbczuges angegeben werden darf.
Die Kurbel besteht aus den Teilen 14 bis 17. Nähere Angaben über ihren Zusammenbau erübrigen sich. Es sei nur darauf hingewiesen, daß als Griff 16 ein durchbohrtes Feileuheft oder ein entsprechendes anderes Rundholz benutzt werden kann und daß die Griffachse 15 in den Kurbelhebel 14 einzutreten ist.
Der Zusammenbau der Handschleif masehine
Auf die Walzenachse sind beidendig die Unterlegseheiben 18 sowie die Lagerplatten 4 zu schiehen. Nachdem die Brücke 7 mittels der Linseukopfholzscbraube 9 angeschraubt worden ist, wird der Lagerhock über das Grundbrett geschoben und atl diesem durch die Kundkopf-Holzschrauben 19 und die Unterlegscheiben 18 befestigt. Die Muttern 20 dienen zur Befestigung der Kurbel.
Die Benutzung der Handschlei Tmaschine
Soll z.B. ein Balsabrett von 3mm Stärke hergestellt werden, wird zunächst ein 4 mm starkes Brett henötigt. Der Zwischenraum zwischen der Schleifwalze und dem Grund-hrett ist auf 3,5 mm einzustellen. Das Balsabrett wird von der längeren Seite des Grundbrettes her unter die in entgegengesetzter Richtung gedrehte Walze gesehohen und auf der anderen Seite herausgezogen. Es ist darauf zu achten, daß die Rundkopfschrauben so stramm angezogen sind, daß ein selbsttätiges Verstellen ausgeschlossen ist. Zum Beschlei-feu der zweiten Brettseite ist der Abstand der Walze von dem Grundbrett auf genau 3 mm, der gewünschten Brettstärke, zu verringern. Das wird praktisch durch probeweises Zwischenlegen eines 3 mm starken Gegenstandes erreicht.
Mit der Schleifmaschine lassen sich auch die Flächen von Vierkantigsten genau maßhaltig heschleifen. Dasselbe trifft sogar für Kicfernleisten zu. Allerdings ist dann die Abnutzung des Saudpapiers eine größere. Das Arbeiten mit der Handschleifmaschine wird weitergehend vereinfacht, wenn mehrere Schleif walzen mit verschieden starkem Sandpapier* Schleifbezug zur Verfügung stehen.
Ein Beitrag
zum sparsamen Gehrauch von Zellulose-Klebstoffen
Van NSFK-Truppführer Bruno Doli, Datteln} MeckinghavmlWeslf.
Seitdem im Flugmodellhau fast nur noch Klebstoffe wie Rudol, Beesolit, Cohesan, Uhu usw. verwandt werden, sind mancherlei Versuche unternommen worden, um möglichst wirtschaftlich dieselben zu gebrauchen. Man benutzt .kleine verschließbare Tintenbehälter und Tuben, die wieder gefüllt werden. Letzteren ist dabei keine lange Lebensdauer beschie-deu, da sie bald undicht werden. Darum benutze ich seit längerer Zeit größere Olkännchen (Sprit zkän neben mit Schraubverschluß) bis zu einem Fassungsvermögen von etwa lji Liter, wie es das Bild zeigt. Einmal gefüllt, halten sie längere Zeit. Ihre Dichtigkeit ist durch die Verschrauhuug gewährleistet. Zum Nachfüllen genügt die Füllöffnung hinreichend.
Bei Beginn der Baustunden werden die Ausflußöffnungen mit einem Drabt entsprechender Dicke durchstoßen. Während der Leimpausen sind die verschlossenen Kännchen, die Ausflußdüse nach unten, in den kreisförmigen Ausschnitten der Sägetischchen aufzubewahren. Ist kein Schraubverschluß da, so genügt auch ein passendes Drahtstückchen als Verschluß. Im Schrank werden die Kännchen liegend untergebracht. So sind sie stets gebrauchsfertig. Bei der Benutzung fließt der Klebstoff allmählich aus, so daß ein kleinerer oder
größerer Tropfen auf die Leimstelle gegeben werden kann. Auf diese Weise ist sparsamster Verbrauch möglich. Bei der Länge des Ausflusses können alle Leimstelleu gut erreicht werden.
Das Bild zeigt verschiedene Arten dieser Kännchen, ihre Einfüllöffnungen, Schraubverschlüsse und die Aufbewahrung in den Sägetischchen.
Bild: Privatauf nähme
Olkännchen zur Aufbewahrung von Zelhdö&e-Kleb&tojfen
Inhalt des Schriftteils
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Äußerste Sparsamkeit im Sperrholzverbrauch. Von
NSFK-Hauptsturmführer Wilhelm Haas .... 65 Die Bedeutung des Randwiderstandes. Von UfFz. G. Sult 68 Balsaholz-Schleifmaschine für den Flugmodellbau. Von NSFK-Scharführer Werner Michaelis......71
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Ein Beitrag zum sparsamen Gebrauch von Zellulose-Klebstoffen. Von NSFK-Truppführer Bruno Doli . . 72
Dieses Heft enthält zum Ausgleich des Doppelbauplanes im Heft 5/42 keinen Bauplan.
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Ftrnrprtcktr ; Oranitnhtirß 2297* VtrantieortlicJi für dir technischen z«cAnung«n -- Schriftleiter Paul Armee, Zeuthen b. Berlin, Donauetr. 8. Verlag ton F. - S. Mitdtr & Sohn, Berlin SW68. Druck: Emn Siegfried Mittler und Sohn, Buehdrutkerei, Berlin. AnstigenleiHr und verantwortlich für den Inhalt dtr Anitigtr, t P. Fathenbtrg, Btrl.il> W 62. Zur Zeit gilt Ämtifn-Prtielitle Nr. 2. Einietheft HM 0,60. BteugMpreit ritrlcljihrlich RM 1,S0.
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