Schnellstraßen am Himmel - Das globale Netzwerk der alliierten Flugstrecken im 2. Weltkrieg (ARMY AIRWAYS COMMUNICATION SYSTEM - AACS)
Frank W. Fischer hat mit seinem neuen Buch „Schnellstraßen am Himmel“ seine mittlerweile legendäre Dokumentationsreihe über die „Entwicklung der Flugsicherung“ fortgesetzt. Unter dem Titel „Schnellstraßen am Himmel“ wird die Entwicklung des „Army Airways Communication System“ sowie dessen globale Bedeutung für die Entwicklung der Flugsicherung während des Zweiten Weltkriegs und in den Jahren danach geschildert. Das Buch ist einzigartig und aufgrund der Nennung aller Standorte und deren örtlichen Einheiten weltweit ab 1939 bis 1993 absolut einmalig. Die Aktivitäten der US-Luftwaffeneinheiten, die für die Einrichtung und den Betrieb von Flugsicherungs- und Funknavigationsanlagen weltweit tätig waren, werden umfassend beschrieben. Die Dokumentation wurde anhand von Originalunterlagen des US-Luftwaffenarchivs verfaßt und wird ausschließlich auf Einzelbestellung bei der in der Schweiz ansässigen „International Advisory Group Air Navigation Services“ (ATC ANSA) erstellt.
Bibliographische Angaben
Fischer, Frank W. (Autor)
Auflage 2021, 304 Seiten, 199 Abbildungen,
7 Anhänge im Text, 103 Karten, Kartenausschnitte
Verfügbar direkt beim Autor
Frank W. Fischer
Telefon: 0041 32 66 50 493
E-Mail: info@atc-ansa.org
Leseprobe bei Google Books
http://books.google.com/books/about?id=5v6dEAAAQBAJ
Erster Teil
Der erste Teil ist eine gekürzte Übersetzung aus dem Amerikanischen des 1947 veröffentlichten Buches „Highways in the Sky“ von Major Louis Shores, das längst vergriffen ist. Als Angehöriger des AACS, einer Sondereinheit der US Luftstreitkräfte, beschreibt er die damalige Entwicklung des größten militärischen Flugsicherungs-Telekommunikationsnetzes der Welt, entstanden 1938 und aus Anlaß des Eintritts der USA in den Zweiten Weltkrieg unter meist schwierigsten Umständen zwischen 1941 und 1946 ausgebaut.
AACS richtete für die Luftwaffenverbände durch Funk- und Navigationsanlagen gesicherte weltweit reichende „Highways“ ein, die nirgends zuvor bestanden. In den Frontkampfgebieten stellte AACS unter den widrigsten Bedingungen in tropischer Hitze und arktischer Kälte Funkstationen und Wetterbeobachtungsstellen an den entlegensten Orten der Welt auf und betrieb diese auf pazifischen Atollen, in Grönland, im Dschungel Neu-Guineas und letztendlich in Tokio. Man arbeitete unter Beschuß, in Erdlöchern, auf Bäumen und im Eis und trug wesentlich zum Gelingen des Sieges der alliierten Streitkräfte bei, denn ein globales Funknetzwerk für die Navigationszwecke bestand zuvor noch nicht. Nur durch schnelle Kommunikation konnte man die Luftwaffe ins aktive Frontkampfgeschehen einbinden und Soforteinsätze ermöglichen. Das AACS Funknetzwerk bildete die Grundlage für jegliche zügige Versorgung durch die Luft und für die Überführung tausender Kampfflugzeuge und Bomber an die Fronten in Europa und im Pazifik sowie in die Sowjetunion.
Unterstützt durch ihre Funk- und Wetterstationen in der Karibik, in der Arktis, auf Grönland im Eis, mitten in Afrika, Europa, Indien, Burma, China und Indonesien ermöglichten sie der Luftwaffe erstmals schnell zu kommunizieren, zu koordinieren und zu agieren. Major Louis Shores war selbst vor Ort und beschreibt das Geschehen und die oft unvorstellbaren Bedingungen. Die AACS Einheit bekam eigene Kommandogewalt und konnte so die Errichtung ihrer Stationen im voraus planen und einrichten. AACS, bei Kriegsende 49.400 Mann an rund 1.000 Standorten umfassend, war in vorderster Front für die Luftwaffen-Einheiten tätig. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs verblieben insbesondere in Europa die meisten AACS Stationen weiter in Betrieb. Die erste in Deutschland war der Flugplatz Strassberg im Westen von Bonn.
AACS hatte für die Region EAME, Europa, Afrika und Nahost, bis Anfang der 1990’er Jahre ihren Sitz in Wiesbaden und war in diesem Bereich ab 1945 für den Betrieb der US - Luftwaffen Flugsicherungs-Einrichtungen aller Art zuständig. Sie hatte einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Flugsicherungdienste, -regeln und -verfahren in den USA und der Internationalen Zivil Luftfahrt Organisation ICAO, sowie insbesondere in Westdeutschland. Ab 1961 wurde die Einheit AFCS „Air Force Communication Service“ und ab 1979 „Air Force Communications Command - AFCC“ genannt. Diese Einheit ist weiterhin weltweit für das Fernmeldewesen, die Flugsicherung und die Kommunikationssysteme der US Streitkräfte zuständig.
Zweiter Teil
Der zweite Teil des Buches berichtet über die Tätigkeiten des AACS in Westdeutschland ab 1945, die eingerichteten Standorte, die Teilnahme an der Berliner Luftbrücke, die Zentralisierung ihrer Fernmeldedienste für die EAME Region in Frankfurt/Main und die geleisteten FS-Dienste an den vielen amerikanischen Flugplätzen. Bis zur Gründung der neuen deutschen Flugsicherungsbehörde Bundesanstalt für Flugsicherung (BFS) in 1953 leistete AACS unter Besatzungs- und ab 1949 unter Stationierungsstatut diese Dienste für alle amerikanischen Flugsicherungs- und Luftverteidigungs-Stellen in Süddeutschland und legte ab 1945 den Grundstein zur Schaffung der deutschen zivilen und militärischen Flugsicherung. Heute AFCC genannt ist sie nach 1990 an den verbliebenen amerikanischen Standorten noch immer präsent, so auch in Deutschland wie zum Beispiel in Ramstein oder anderen Orten.
Der Bericht enthält darüber hinaus Listen über alle ca. 1.000 zwischen 1938 und 1993 entstandenen AACS Standorte weltweit, in Westdeutschland allein 130. Für 538 im 2. Weltkrieg betriebene Stationen werden Standort, Gebiet, Land und teilweise die Funkrufzeichen genannt. Er zeigt Fotos von meist unbekannten weit abgelegenen Standorten und selten gezeigte Aufnahmen entlegener damaliger Kampfgebiete mit außergewöhnlichen Kartenausschnitten aus dem weltweiten Kriegsgeschehen. 103 Karten der Einsatzgebiete und über 200 Abbildungen verdeutlichen die Berichterstattung. Farbkarten zeigen die AACS Einsatzgebiete im Nordatlantik und Südpazifik.