Flughafen Berlin Tempelhof - Luftaufnahmen von 1926-1932, 1959, 1989
Der Flughafen Berlin-Tempelhof, ursprünglich „Tempelhofer Feld“, wurde auf einem ehemaligen Exerzierplatz eingerichtet. Die ersten Motorflüge fanden nach 1909 statt. Nachdem die Junkers Luftverkehr AG und der Deutschen Aero Lloyd im Sommer 1923 am Nordrand des Tempelhofer Feldes ein Stück Land planiert und zwei hölzerne Flugzeughallen sowie ein Stationsgebäude errichtet hatten, begann im Oktober 1923 der reguläre Flugbetrieb. Im Jahre 1924 wurde mit dem Bau der großen Flugzeughallen begonnen. Es entstanden die drei westlichen Hallen mit einer Grundfläche von 64 m x 25 m und die drei östlichen Hallen mit einer Grundfläche von 80 m x 30 m. Die im Januar 1926 aus der Vereinigung der Junkers Luftverkehr AG und Deutscher Aero Lloyd entstandene Deutsche Luft Hansa A.G. machte Tempelhof zu ihrem Heimatflughafen.
In den 1930‘er Jahren folgte der Ausbau zu einem Großflughafen. Das markante Flughafengebäude war nach seiner Fertigstellung eines der größten Gebäude der Welt; die Gesamtlänge des bogenförmigen Gebäudes beträgt mehr als 1.000 Meter. Das Flugfeld wurde als ovaler Rasenplatz mit annähernd etwa 2.000 Metern Durchmesser angelegt, so dass Flugzeuge jeweils exakt gegen den Wind starten und landen konnten.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges eroberte die Rote Armee den Flughafen Tempelhof, übergab diesen jedoch der US Army. Im Juli 1945 entstand zunächst der „Tempelhof Central Airport“. Weil der Flughafen Tempelhof schließlich im US-amerikanischen Sektor der Stadt lag, wurde er ausschließlich als Militärflughafen genutzt und erhielt den Namen „Tempelhof Air Base“. In dieser Zeit wurden Start- und Landebahnen in der Hauptwindrichtung Ost-West angelegt. Berühmtheit erlange Tempelhof schließlich in der Zeit der Berliner Blockade vom 26. Juni 1948 bis 12. Mai 1949, da in Tempelhof Flugzeuge für die Versorgung durch die Berliner Luftbrücke im 90-Sekunden-Takt starteten und landeten. Der US-amerikanische Pilot Gail Halvorsen machte das Abwerfen von Süßigkeiten während des Anfluges auf Tempelhof mit Fallschirmen aus Taschentüchern aus dem Cockpit populär, was von weiteren Piloten übernommen wurde und den Flugzeugen den legendären Namen „Rosinenbomber“ einbrachte.
Nach der Blockade wurde ein Teil der Flughafenanlagen für die zivile Nutzung freigeben. Die drei westalliierten Fluggesellschaften „Pan Am“, „BEA“ und „Air France“ flogen nun gemeinsam Tempelhof an. Die insgesamt drei Start- und Landebahnen, die während der Blockadezeit entstanden waren, wurden auf zwei Start- und Landebahnen reduziert. Im Jahre 1954 entstand die nördliche Bahn mit 2.093 Metern Länge und die südliche mit 2.116 Metern Länge. Der südliche Teil am Tempelhofer Damm wurde für den zivilen Luftverkehr genutzt, während der nördliche Teil am Columbiadamm weiterhin militärisch genutzt wurde.
Obgleich in den 1970’er Jahren die Kapazität des Flughafens Tempelhof durch Umbauten und Verbesserungen gesteigert werden konnte, wurde der Flugverkehr nach Tegel verlagert. Im Sommer 1975 wurde Tempelhof für den zivilen Luftverkehr geschlossen. Flughafenhalter und Flughafenbetreiber war nun ausschließlich die US Army. Doch nur wenige Jahre später wurde Tempelhof erneut für den zivilen Luftverkehr freigeben und zwar vorrangig für den Geschäftsreiseverkehr. Nach dem Abzug der Alliierten aus Berlin wurde der Flughafen wieder an die Berliner Flughafengesellschaft übergeben. Aufgrund der relativ kurzen Start- und Landebahnen konnten nicht alle modernen Luftfahrzeuge in Tempelhof landen, so dass der zivile Verkehrsflughafen vorwiegend für innerdeutsche und innereuropäische Linienflüge mit kleineren Maschinen genutzt wurde. Die Schließung des Flughafens erfolgte im Jahre 2008. Seitdem wird das Flughafengelände als Gewerbe-, Wohn-, Park-, Sport- und Sonderfläche genutzt.
Luftaufnahmen
Die Digitale Luftfahrt Bibliothek verfügt über mehrere lizenzpflichtige Luftaufnahmen, sowohl Senkrechtaufnahmen als auch Schrägaufnahmen. Die Luftbilder 1926, 1927 und 1928 wurden aus dem „Großen Luftverkehrs-Atlas von Europa“, herausgegeben von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt e.V., Ausgabe 1926-1928, entnommen. Das Luftbild 1932 stammt aus dem „Flughandbuch für das Deutsche Reich“, Ausgabe 1932. Die Luftbilder aus dem Jahre 1959 und aus dem Jahre 1989 wurden aus über 50 Einzelbildern aus dem Angebot des Geoportal Berlin / Luftbilder 1959 und Luftbilder 1989 / Maßstab 1:10.000 zusammengestellt. Alle Luftbilder können in einer Druckqualität von 400 dpi für private, wissenschaftliche oder gewerbliche Zwecke bei der Digital River GmbH sofort heruntergeladen werden.
Luftbild 1926
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Luftbild Berlin Tempelhof 1926 |
Luftbild 1927
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Luftbild Berlin Tempelhof 1927 |
Luftbild 1928
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Luftbild Berlin Tempelhof 1928 |
Luftbild 1932
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Luftbild Berlin Tempelhof 1932 |
Luftbild 1959
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Luftbild Berlin Tempelhof 1959 |
Luftbild 1989
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Luftbild Berlin Tempelhof 1989 |